Herzlich willkommen im Forum 2 und 8 - KVJS · 2015. 6. 16. · Didakta 26.2.2011 Kariane Höhn,...

Didakta 26.2.2011 Kariane Höhn, Vanessa Mayer,Martin Mohr Bildungs- und Lerngeschichten in der Umsetzung

...auf dem WegDie Bildungs- und

Lerngeschichten

in den Kindertageseinrichtungen der Stadt Reutlingen

Herzlich willkommen

im Forum 2 und 8:


Wir bieten Ihnen heute

... einen Einblick in unsere Lerngeschichte

bei der Einführung der Bildungs- und Lerngeschichten in a l l e n 56 Kindertageseinrichtungen der Stadt Reutlingen 2006-2011


Wir sind...

• Kariane Höhn, Abteilungsleiterin

• Vanessa Mayer, Gruppenleitung KiHa Gustav Groß Straße

• Martin Mohr, ehem. Projektstelle Umsetzung Orientierungsplan, stellv. Abteilungsleiter


Wir sind neugierig auf Sie

Wer unter Ihnen hat sich bereits theoretisch mit den Bildungs- und Lerngeschichten auseinander gesetzt?



Wer unter Ihnen hat bereits praktischeErfahrungen mit der Umsetzung bzw. Anwendung der Bildungs- und Lerngeschichten?



Sie sind pädagogische Fachkraftund/oder Leitung einer Tageseinrichtung?



Sie sind Trägervertreter/in, Fachschullehrer/in, Fortbildner/in...?


Wir bieten Ihnen

im Überblick: das Verfahren Bildungs-und Lerngeschichten

einen Einblick: unsere Einstiegsphase 2006-2010

einen Detailblick: Erfahrungen u. Wirkungen bei der Einführung

einen Ausblick: unsere Strukturen für die Nachhaltigkeit


ÜberblickDas Verfahren der Bildungs- und

Lerngeschichten

ImplementierungWirkung

Nachhaltigkeit

Einstieg,

Überblick


Die „Bildungs- und Lerngeschichten“...... ein Beobachtungs- und Dokumentationskonzept für

Kindertageseinrichtungen zur individuellen Entwicklungsbegleitung.


Die „Bildungs- und Lerngeschichten“...

... ein international anerkanntes Verfahren zur Beobachtung und Dokumentation von Bildungsprozessen bei Kindern.

Herkunft Neuseeland



... ein deutschlandweit erprobtes Verfahren zur Beobachtung und Dokumentation von

Bildungsprozessen bei Kindern.

Projekt „Bildungs- und Lerngeschichten“ des

Deutschen Jugendinstituts München



... ein in Baden-Württemberg wissenschaftlich begleitetes Verfahren zur Beobachtung und Dokumentation von Bildungsprozessen bei

Kindern.

Wissenschaftliche Begleitung der Implementierung des Orientier-

ungsplans; Schwerpunkt: Frühförder-ung; Pädagogische Hochschule

Ludwigsburg/ Reutlingen


So schärfen die Bildungs-und Lerngeschichten unseren Blick in der

Beobachtung

- die fünf Lerndispositionen


� Interessiert sein

� Engagiert sein

� Standhalten bei Herausforderungen und Schwierigkeiten

� sich ausdrücken und mitteilen

� an einer Lerngemeinschaft mitwirken und Verantwortung übernehmen


So gestaltet sich die Vorgehensweise


Die 4 Arbeitsschritte:

� describing – beobachten – beschreiben

� discussing – kollegialer Austausch –Austausch mit Kind & Eltern

� deciding – entscheiden – die nächsten Schritte

� documenting – aufschreiben – dokumentieren


Arbeitsschritt 1Beobachtung und Dokumentation


Arbeitsschritt 2Analyse der Beobachtung


Arbeitsschritt 3kollegialer Austausch


Warum kollegialer Austausch?

• Betrachten Sie bitte 30 sec. das folgende Bild

• Erzählen Sie bitte kurz Ihrer linken Nachbarin, was Sie gesehen haben und die Nachbarin erzählt Ihnen, was Sie gesehen hat.



Erzählen Sie bitte kurz Ihrer linken Nachbarin, was Sie gesehen haben und die Nachbarin erzählt Ihnen, was Sie gesehen hat.


Haben Sie

das Gleiche gesehen?



Arbeitsschritt 4Planung nächster Schritte


ZwischenschrittLerngeschichte

Leonie und die Leiter


Leonie und die Leiter – eine Lerngeschichte


Austausch zwischen Erzieherin und Kind/ern


Austausch zwischen Eltern und Erzieherin


Portfolio und Wanddokumentation


Reicht der kompetenzorientierte Blick wirklich aus?

• Wir kombinieren die Bildungs- und Lerngeschichten verbindlich mit den Grenzsteinen der Entwicklung

• Bei Kindern mit Sprachförderbedarf ergänzen wir SISMIK bzw. SELDAK

• In sozialen Brennpunkten wird die Beller Tabelle zusätzlich eingesetzt.


Ein EinblickDas Konzept zur Umsetzung der

Bildungs- und Lerngeschichten beim Träger Stadt Reutlingen


Nachhaltigkeit

Einstieg


„Wenn die Erzieherin die Neugierde, den Forscherdrang, das Entdecken wollen des Kindes unterstützen will,

muss sie selbst diese fragende Haltung einnehmen. Die Welt mit den Augen

des Kindes zu sehen, bedeutet, Fragen zu stellen, wissen und verstehen zu

wollen und zu lernen.“ S. 49f


Unser Ziel:

Mit den „Bildungs- und Lerngeschichten“ ein gemeinsames Verständnis von Beobachtung und

Dokumentation entwickeln!


Warum wir uns gerade für das Konzept „Bildungs- und

Lerngeschichten“ entschieden haben!


Acht Eigenschaften...

• das Verfahren setzt an der Kompetenz des Kindes an

• der Dialog und der Austausch mit dem Kind ist ein wesentlicher Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Wir wollen mit dem Kind über das Kind sprechen!

• Ein Verfahren, das sich auf Beobachtung, Dokumentation und die daraus folgenden Schritte konzentriert

• auf die Analyse der Beobachtungen wird großen Wert gelegt: die 5 Lerndispositionen


Acht Eigenschaften...

• Ein Verfahren, das mit versch. päd. Konzepten und Profilsetz-ungen wie Pikler, Montessori,Reggio, Marte Meou.a. kombiniert werden kann

• Ein Verfahren, das für alle Altersgruppen und Lebenslagen des Kindes/der Kinder anwendbar ist

• der Dialog und der Austausch mit den Eltern ist fester Bestand-teil. Gelebte Erziehungspartner-schaft, in der jede/r den anderen akzeptiert – das ist unser Ziel!

• Ein Verfahren, das mit verschiedenen Entwicklungsstandmessungen kombiniert werden kann


1.Einstiegsphase - Moduldurchlauf

Einstiegsmodul

Begleitphase I.1

Begleitphase I.3

Begleitphase I.2

Vertiefungs-/ Reflexions-modul

Begleitphase II.1

Begleitphase II.2

Begleitphase II.3

Grenzsteine

Abschlussmodul

Videoschulung

START

ZIEL


Einstiegsmodul

Begleitphase I.1

Begleitphase I.3

Begleitphase I.2

Vertiefungs-/ Reflexions-modul

Begleitphase II.1

Begleitphase II.2

Begleitphase II.3

Grenzsteine

Abschlussmodul

Videoschulung

Gesamtdauer

1,5 bis 2 Jahre

So lange dauert ein Moduldurchlauf


Unsere Haltung zum Einstieg

Warum wir für die Aufgabenstellungen aus dem Orientierungsplan

• Beobachten, dokumentieren

• individuell fördern

• Erziehungspartnerschaft gestalten

• Kooperationen eingehen/ausfüllen/gestalten

nicht 3 Tage (Modulbaustein des Landes),

sondern 1,5 Jahre einsetzen


Weilwir der Meinung sind, dass die Reflexion des bisherigen beruflichen Handelns,

das Kennenlernen neuer theoretischer und praktischer Impulse,

die Erprobung und Verinnerlichung

und der gemn. Prozess der Übertragung in das Hauskonzept und das tägliche Handeln

ein komplexer und intensiver Prozess ist, in dem der Blick von außen wohltuend stützt!


Weilwir der Meinung sind, dass

Weiter-Qualifizierung in der sozialen Arbeit ein Prozess ist,

der neben der individuellen Auseinandersetzung wesentlich im Dialog gelingt

und die Nachhaltigkeit dann gewährleistet ist, wenn der Theorie zeitnah gemeinsame Erfahrungen folgen können.

„Gemeinsam be-wegen wir!“


DetailblickErfahrungen und Wirkungen der

Bildungs- und Lerngeschichten beim Träger Stadt Reutlingen


Nachhaltigkeit

Einstieg


Unsere Kindertageseinrichtungen haben sich verändert

... inhaltliche Veränderungen im Zuge

des BuLG-Prozesses!


Wir stellen fest:

Über die Umsetzung der „Bildungs- und Lerngeschichten“ kommen die Teams in den Prozess

• Ihre Haltung zum Kind zu überdenken

• die Aufgabe indv. Förderung anders anzugehen

• die Spannung zwischen Themen des Kindes und Themen der Gruppe neu zu bearbeiten


Kommentare aus unseren Kindertageseinrichtungen

Stichwort:Beobachtung, Dokumentation

„Ich wollte gar nicht mehr aufhören mit meiner Beobachtung. Es war so aufschlussreich, was

ich plötzlich bei dem Kind alles gesehen habe.“

(Dezember 2006)



Stichwort:Dialog mit Kindern

„Deshalb ist es wichtig für die Kleinen auch ausführliche Lerngeschichten zu schreiben, um [...] mit den Kindern selber in dialogische

kurze „Bild(-erbuch)betrachtungen“ zu kommen mit dementsprechend

anschaulichem Material.“(Dezember 2008)


Wir stellen fest:

Die Teams gehen in den Dialog über ihr Selbstverständnis

• Erziehungsziele

• Bildungsziele

• Handlungsziele

• Methoden; Unterstützung mit Medien

• Professionelle Identität

• Gestaltung von Raum und Material


„Sich zurücknehmen, Kind darf eigene Lernerfahrungen machen. Nicht mehr ständig zeigen, wie was geht. Kinder

melden sich wenn sie Hilfe brauchen.“(Juli 2007)


Stichwort: Haltung


„noch mehr Aufforderungscharakter zum „Selber tun““ (Februar 2008)


Stichwort: Raum, Material


Digitale Medien

Jede Tageseinrichtung besitzt:

• Einen Mini-DV-Camcorder mit Stativ

• Einen Fernseher

• Eine Digitalkamera

• Einen Computer mit Internetanschluss und Bildbearbeitungsprogramm


Wir stellen fest:

Der Einsatz digitaler Medien wird in den Teams unterschiedlich intensiv umgesetzt. � die Freiwilligkeit der Anwendung ist förderlich.

Der Mehrwert Beobachtungen medial zu unterstützen begeistert die Teams.


Frau W., deren Kind versehentlich aufgenommen wurde, obwohl keine Einverständniserklärung vorlag. Wir beichteten, zeigten ihr den Film und fragten, ob wir ihn wieder löschen sollten. "Nein, nein, das ist ja so schön. Bitte versuchen Sie, meine Tochter noch einmal zu filmen!" Sie unterschrieb mit Überzeugung die Einverständniserklärung.


Stichwort: Medienseinsatz


Ein Filmausschnitt

Luisa 1,7 Jahre experimentiertim Bewegungsraum

des KiHa Gustav-Groß Straße


Wir stellen fest:

Für die konsequente Übertragung der Bildungs- und Lerngeschichten ist es erforderlich Lerndispositionen, Beobachtungsformen und die Methoden des Dialogs mit dem Kind/der Gruppe für

KrippenalterHort

weiterzuentwickeln.


Krippenalter


Lerngeschichten im Krippenalter

Wer ist der Adressat der Lerngeschichte?- das Kind im Moment

- das Kind, wenn es schon älter ist

- die Eltern

Wie gestaltet sich das Könnerbuch?- leicht handhabbar

- robust

- ansprechend für das jüngere Kind


„verpackte“ Lerngeschichten im Krippenalter


Herausforderungen im Krippenalter

- das Erkennen der Lernprozesse des jüngeren Kindes

- Kollegialer Austausch, nächste Schritte und Lerngeschichte müssen äußerst zeitnah erfolgen


Lerngeschichten im Hort

• Bildungs- und Lerngeschichten wertvoller Ausgleich zu schulischer Bewertung

• Schulkinder formulieren sehr kompetent ihre weiteren Lernwünsche

• Nehmen Vorschläge auf, verwerfen sie aber auch


Lerngeschichten im Hort

• Vielfältige Beobachtungsformen:

- Gespräche als Grundlage für

Lerngeschichten

- Lerngeschichten aus Erinnerungs-

beobachtungen und Wahrnehmungen


Liebe Selin, ...


Ein AusblickStrukturen zur Nachhaltigkeit der Umsetzung

der Bildungs- und Lerngeschichten beim Träger Stadt Reutlingen


Nachhaltigkeit

Einstieg


... Und nun?

Für die Sicherung der Nachhaltigkeit ist es erforderlich ein System aus

- Nachschulungen neuer Mitarbeiter/innen und Rückkehrer/innen

- Unterstützung der Führungskräfte vor Ort

- Weitere Prozessbegleitungen der Teams durch die „alten“ Trainer/innen

bereitzustellen.


... Und nun?

Für die Sicherung der Nachhaltigkeit ist es erforderlich

ein gemeinsames Selbst-Verständnis über die BuLGund ihre Umsetzung im Träger auf den Weg zu bringen, die Orientierung für� langjährige Fachkräfte

� neue Fachkräfte

� Leitungen

� Träger

zu entwickeln

-> unser Handlungsrahmen entsteht.


Nachhaltigkeit der Umsetzung der Bildungs- und

Lerngeschichten

Gemeinsames Selbstverständnis- im Handlungsrahmen zu Bildungs-

und Lerngeschichten- im fachlichen Positionierungen über

Leitsätze und Standards- über gemeinsame fachliche

EntwicklungsprozesseAL-FD-BL-EL-FKSpezifische Entwicklung

- Krippe, unter 3- Hort- Sozialraumbezug- Bildungshaus- Konzeption Pikler, Reggio,

Marte Meo

Selbstverständnis und Unterstützungssystem Bezirksleitungen- Kontrakt BL-EL- eventuell begleitende

Inhousetransfertage

Grundqualifikation jeder Fachkraft- Einführungsqualifizierung- Nachschulung

Selbstverständnis Position der Führungskräfte vor Ort- Kontrakt EL-TN Nachschulung- Führungskraftunterstützung- externe Inhousebegleitung- Einbezug Hauskonzeption

Projektstelle zur Umsetzung des Orientierungsplans, trägerinterne Multiplikatorinnen/Multiplikatoren der Bildungs- und Lerngeschichte auf alle Führungsebenen, Netzwerk externe Trainerinnen zu Bildungs- und Lerngeschichten.


Ein Beispiel aus der Führungskräftebegleitung

gemeinsam unterwegs den Führungsalltag und BuLG reflektierend


Wir stellen fest:

Die Umsetzung der Bildungs- und Lerngeschichten muss eingebunden sein in ein Gesamtkonzept zur Qualitätsentwicklung der Kindertagesbetreuung, das die Aufgaben des SGB VIII, der Landeskonzepte wie z.B. ESU und den Orientierungsplan einbindet!

ein Einblick...


Leitsätze und Standards

• Eingewöhnung

• Erziehungspartnerschaft

• Sprachförderung

• Denken

In Arbeit: Körper


Lust machen – gemeinsam Lernen

Der Träger tritt in Vorleistung.....

• materiell

• ideell

• konzeptionell

• mit seiner Bereitschaft

mitzulernen


Lust haben – gemeinsam Lernen

Ein herzliches Dankeschön an unsere Mitarbeiterinnen. Ohne ihr Engagement, ihre Offenheit, ihre Kritik und Diskussionsfreudigkeit, ohne ihre Anregungen wäre unsere gemeinsame Lerngeschichte nicht möglich!


„Wer das Unmögliche nicht anstrebt, kann das Mögliche

nicht erreichen.“


Ihr Kontakt zu uns

• www.reutlingen.de/orientierungsplan

• [email protected]




Materialien und Bilder von

• Kinderhaus Friedrich Ebert Straße• Kindertagesstätte Gustav-Groß Straße• Kinderhaus Planie 30/Charlotte• Kinderhaus Planie 32• Krippe Orschel-Hagen

• Trainer Torsten Krey-Gerve• Abteilung Tagesbetreuung f. Kinder

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