RESOLUCIÓN SLT/2860/2021, de 22 de septiembre, por la que ...
ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
Transcript of ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
1/38
Elektrotechnik – Teil a
Modul Elektrotechnik / Elektrische Antriebstechnik
HAW HamburgDepartment Maschinenbau und Produktion
WS 2014/2015
Prof. Dr.-Ing. Christian RudolphProf. Dr.-Ing. Stephan Schulte
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
2/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
0.1 Elektrotechnik als Querschnitttechnologie
Energ ietechn ik Produk tion /
Automat is ierung
Verkehr/Logist ik Gebäudetechnik
Quellen: Vattenfall Europe, BMW AG, Bundesverband Windenergie e.V., Wikipedia, STILL GmbH,
Linde AG, Lenze AG, Audi AG, UT Corporation; Manversusworld; Otis, MaglevVision Corp.
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
3/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
0.2 Systembeispiel: Prognose Kfz-Antriebsstrang
Quelle: Tyco Electronics Ad
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
4/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
Grundbegriffe,Elektrische Ladung,Elektrisches Feld,
Kapazität
Elektrischer Strom,ohmsches Gesetz, Zweipole,
Gleichstromschaltungen
Magnetisches Feld, Materieim magnetischen Feld,Magnetischer Kreis,ElektromagnetischeInduktion, Induktivität
Wechselströme,Wechselstromkreise,
Sicherheit undSchutzmaßnahmen
0.3 Gliederung der Studieninhalte
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
5/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
0.4 Hinweise
Diese Folien stellen kein vollständiges Vorlesungsmanuskript dar. WichtigeErgänzungen sind u.a. blau markierte Hinweise, Abbildungen, Beispiele undÜbungen, die während der Vorlesung vorgestellt bzw. entwickelt werden.
Die Folien sind nur zum Gebrauch neben der Vorlesung bestimmt!
Literatur:[1] Fischer, R., Linse, H.: Elektrotechnik für Maschinenbauer, 13. Aufl.,
Verlag Vieweg+Teubner, Wiesbaden, 2009
[2] Flegel, G., Birnstiel, K., Nerreter, W.: Elektrotechnik für Maschinenbauund Mechatronik, 9. Aufl., C. Hanser Verlag München, 2009
[3] Pregla, R.: Grundlagen der Elektrotechnik, 8. Aufl., Hüthig Verlag,Heidelberg, 2009
[4] Feynman, R.P., Leighton, R.B., Sands, M.: Feynman Vorlesungen überPhysik, Bd. II, 5. Aufl., Verlag Oldenbourg München, 2007
[5] DIN VDE 0100: Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungenbis 1000 V
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
6/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
0.5 Liste verwendeter Formelzeichen
a Temperaturkoeffizient oder Winkel
D Differenz
d Luftspalt-
e Permittivität
e0 elektrische Feldkonstante
er Permittivitätszahl
h Wirkungsgrad
Q Durchflutung
k elektrische Leitfähigkeit
L magnetischer Leitwert
m Permeabilität
m0 magnetische Feldkonstante
µe Beweglichkeit der Leitungselektronen
mr Permeabilitätszahl
r spezifischer elektrischer Widerstand
F(Pi) elektrisches Potential am Punkt Pi
Fm magnetischer Fluss
j Winkel
j Knotenpotentialvektor
w Kreisfrequenz
E Ersatz…
eff Effektivwert
i Innen…
KS Kurzschluss
LL Leerlauf
PM Permanentmagnet
q Quellen…
t ZeitT Temperatur, Periodendauer
TC Sprungtemperatur (Supraleiter)
U, u(t) elektrische Spannung, ggf. zeitveränderlich
V Volumen
v Geschwindigkeit
Vm magnetische Spannung
W Energie bzw. Arbeit
Wm magnetische Feldenergie
X Reaktanz, Blindwiderstand
x(t), X Variable, ggf. zeitveränderlich
Y Admittanz, komplexer Leitwert
y(t) Variable, zeitveränderlich
Z Impedanz, komplexer Widerstand
z komplexe Zahl
Indizes:
A Flächea Beschleunigung
B magnetische Flussdichte oder Suszeptanz
(Blindleitwert)
C K apazitä t
c0 Lichtgeschwindigkeit im Vakuum
D elektrische Verschiebungsdichte
d Abstand, Durchmesser
E elektrische Feldstärke
e elektrische Elementarladung
F Kraft
f Frequenz
G elektrischer Leitwert oder Konduktanz (Wirkleitwert)H magnetische Feldstärke
h Höhe
I, i(t) elektrische Stromstärke, ggf. zeitveränderlich
I, U komplexe Strom- bzw. Spannungamplitude
J Stromdichte
k Proportionalitätsfaktor
l Länge
L Induktivität, Selbstinduktionskoeffizient
m Masse
M Magnetisierung
me Ruhemasse des Elektrons
N Anzahl, z.B. der Ladungsträger, der Windungenn Dichte der Ladungsträger
P Leistung, Wirkleistung oder Polarisation
p(t) Leistung, zeitveränderlich
P1,2,… Punkte im Raum
Q, q elektrische Ladung oder Blindleistung
R Ohmscher Widerstand, Resistanz (Wirkwiderstand)
r, R Radius, Zylinder- oder Kugelkoordinate
Rm magnetischer Widerstand
s Weg
S Scheinleistung
S komplexe Leistung
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
7/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
0.6 Physikalische Größen und Einheiten
Systematische Beobachtungen und Messungen führen auf physikalischeGesetzmäßigkeiten, die mathematisch in Form von Gleichungen oder Formelnbeschrieben werden. Physikalische Größen können in Basisgrößen ( Bsp. 1)und daraus abgeleitete Größen ( Bsp. 2a, 2b) unterteilt werden.
(0.1)
Beispiel 1: Basisgrößen der Mechanik: Länge l , Zeit t und Masse m
Beispiel 2a: Die Kraft F ist eine abgeleitete Größe, die durch folgendeGrößengleichung beschrieben wird:
am F
Beispiel 2b: Beschleunigung und Geschwindigkeit lassen sich als zeitliche Ableitung der Geschwindigkeit und des Weges ausdrücken:
(0.2a, b)dt
dva
dt
dsv ;
Basisgrößen sind voneinander unabhängig. Alle anderen physikalischen Größenmüssen hingegen durch das Basissystem als abgeleitete Größen darstellbar sein.
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
8/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
0.6 Physikalische Größen und Einheiten
Beispiele für physikalische Größen:• Mechanik: Geschwindigkeit v , Kraft F , Masse m, Druck p• Elektrizitätslehre: Ladung Q, Spannung U , Elektrische Feldstärke E , Strom I • Wärmelehre: Temperatur T , Wärmestrom F , Wärmekapazität C
Abb. 0.1: Weg und Geschwindigkeitals vektorielle Größen
Die Einheiten der Basisgrößen sowie die aus ihnen abgeleiteten Einheiten bildenein kohärentes System und heißen SI-Einheiten (Système International d‘Unités).Eine physikalische Größe ergibt sich aus Produkt von Zahlenwert {x} und Einheit[x] . Z.B. gilt in Symbolschreibweise für die Stromstärke mit ihrer Einheit Ampere:
(0.3) A I I I I }{][}{
Einheitendefinitionen sind gesetzlich festgelegt, z.B. für Meter, Kilogramm,Sekunde oder Ampere.
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
9/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1 Elektrische Ladung und elektrisches Feld
1.1 Aufbau der Materie Atome sind die Bausteine aller Stoffe – der Materie. Sie bestehen aus elektrischgeladenen und elektrisch neutralen Teilchen, die einen Kern und eine Elektronen-hülle, die den Kern umgibt, bilden.
Zwischen Protonen und Elektronen bestehteine Wechselwirkung, die durch dieelektrische Kraft beschrieben wird. SindElektronen und Protonen in gleicher Anzahlvertreten, verhält sich das Atom nachaußen elektrisch neutral.
Erfolgt hingegen eine Trennung geladener
Teilchen, treten positive und negativeLadungen auf, die einen Raum ausfüllen.
Derzeit sind weit mehr als 100 Elementar-teilchen bekannt.
Abb. 1.1: Zum Aufbau der Materie
grob
fein
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
10/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.2 Wirkungen elektrischer Ladung
Elektronen der äußeren Bereiche der Elektronenhülle eines Atoms sindschwächer an den Atomkern gebunden als innenliegende.Zunächst sollen zwei Stoffgruppen unterschieden werden:
• Leiter (z.B. Cu, Ag , Fe, Al , Au): äußere Elektronen haben so schwacheBindungen an den Atomkern, dass sich einzelne Elektronen frei im Material
bewegen können.• Nichtleiter : Elektronen sind stark an den Atomkern gebunden. Beispiele für Nichtleiter (Isolatoren): Glas, Gummi, Plastik, Keramik
Vorgang WA / eV
F+e-F- -3,45
Cl+e-Cl- -3,61
Br+e-Br- -3,36
I+e-I- -3,06
H+e-H- -0,8
O+e-O- -1,47
O+2e-O2- 7,2
Tab. 1.1: Elektronenaffinität W A einiger Atome
Bei der Bildung negativ geladener Ionen aus
Atomen wird Energie frei oder benötigt:Elektronenaffinität W A.
W A ist besonders groß für Atome mit nahezuabgeschlossener Schale, z.B. Halogene.
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
11/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.2 Wirkungen elektrischer Ladung
Die Berührung von Stoffen mit unterschiedlicher Elektronenaffinität führt auf einer Seite zum Entzug von Elektronen, bis ein energetisches Gleichgewichtan der Berührstelle hergestellt ist. Beispiele: Glas/Seidentuch, Hartgummi/Fell
Abb. 1.2: Neutrale Kugel und geladene Stäbe
Abb. 1.3: Geladene Kugel und geladene Stäbe
Schlussfolgerungen:
• Elektrisch geladene Körper sindvon einem elektrischen Feldumgeben.
• Ladungen unterschiedlichenVorzeichens ziehen einander an.
• Ladungen gleichen Vorzeichens
stoßen einander ab.• Anziehung der ungeladenenKugel: Influenz
• Erweitertes Gedankenexperiment:Ladungserhaltung
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
12/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.3 Elektrisches Feld
Elektrische Kräfte werden durch den Feldbegriff beschrieben: Die Kräfte auf elektrisch geladene Körper kommen durch ein elektrisches Feld zustande. Analogie: Gravitation.
Abb. 1.4: Elektrisches Feld (statisch)a) im luftleeren Raum
a)
Die freien Ladungsträger können sich im elektrischen Leiter unter Einwirkung
des elektrischen Feldes ungehindert bewegen, wodurch eine Ladungstren-nung im Leitermaterial erreicht wird (Influenz). Die Wirkung des äußerenelektrischen Feldes wird auf diese Weise kompensiert.Die Gesamtladung setzt sich aus ganzzahligen Vielfachen der elektrischenElementarladung zusammen: AsC C e 11,10602,1 19 (1.1a, b)
b)
b) Abschirmung durch ein Metallgitter
Frage: Wie viele Elementarladungen sind in Ladungsmenge Q=1C enthalten?
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
13/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.3 Elektrisches Feld
Die mathematische Beschreibung der Kraftwirkung F eines elektrischenFeldes erfolgt durch Zuordnung eines Feldstärkevektors E zu jedem Punktdes Raums. Die elektrische Feldstärke E ist als Größenverhältnis der auf eineLadung Q im Feld wirkenden Kraft F definiert:
mV
C N E F E ][;Q (1.2a, b)
Abb. 1.5: a) zur Definition der elektrischen Feldstärke b) Feldstärkevektoren in Umgebung einer positiv geladenen Kugel
a) b)
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
14/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.3 Elektrisches Feld
Abb. 1.6: a) Versuchsanordnung zum Ausmessen desradialsymmetrischen elektrischen Feldesder Kugel 1 mit positiv geladener Kugel 2
a)
b)
c)
b) Vektoren des elektrischen Feldes einer positivgeladenen Kugel
c) Feldlinienbild einer positiv geladenen Kugel
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
15/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.3 Elektrisches Feld
Herleitung des Coulomb‘schen Gesetzes:
Coulomb‘sches Gesetz:r e
r F
2
21
0
QQ
4
1
e (1.8)
Zusatz: Ermittlung desCoulomb‘schen Gesetzesüber Formeln (1.3) - (1.7)
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
16/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.3 Elektrisches Feld
Zwei ungleichnamiggeladene Kugeln
E-Feldvektoren und Feldl inienb i lder im Vergleich
Zwei gleichnamiggeladene Kugeln
Zwei ungleichnamiggeladene Platten
Quelle Feldlinienbilder:Metzler Physik
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
17/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.3 Elektrisches Feld
Visualisierung des
elektrischen Feldesmittels in Öl auf-geschwemmter metallischer Körperchen
Quelle : Pregla, R.,Grundlagen der Elektrotechnik
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
18/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.4.1 Arbeit
Konvention: wird eine positive Ladung in Richtung des
Feldstärkevektors bewegt, verrichtet das Feld die notwendige Arbeit, andernfalls ist diese von außen zuzuführen ( Abb. 1.5a).
1.4 Bewegte Ladungen im E-Feld: Arbeit, Potential, Spannung
s E s F W Q (1.9)
s E W DD Q (1.10)
Bestimmung der Arbeit in einem homogenen Feld ( Abb. 1.7 a, b):
DDn
i
n
i
iii s E W W 1 1
Q (1.11)
Zur Berechnung der Arbeit in einem inhomogenen elektrischenFeld (allgemeiner Fall, Abb. 1.8):
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
19/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.4 Bewegte Ladungen im E-Feld: Arbeit, Potential, Spannung
Je feiner die Unterteilung in Wegstücke Dsi, desto genauer wird das Ergebnis.Für n ergibt sich:
(1.12)
Die Integration ist längs des Weges von P1 nach P2 auszuführen. Das Integralist das Linienintegral der elektrischen Feldstärke über den Weg C ( Abb. 1.9).
2
1
Q
P
P
sd E W
Das Linienintegral über die elektrische Feldstärke im elektrostatischen Feld ist
unabhängig vom Verlauf des Weges!
1
2
2
1
21
P
P
P
P
sd E sd E (1.13)
Woraus längs eines geschlossenen Weges folgt: 0 sd E (1.14)
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
20/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.4 Bewegte Ladungen im E-Feld: Arbeit, Potential, Spannung
1.4.2 Elektrisches Potential und elektrische Spannung
Jeder Punkt P i im elektrischen Feld ist demnach, in Bezug auf einen anderenPunkt, durch die Arbeit gekennzeichnet, die benötigt wird, um einen geladenenKörper von P i nach P i+1 zu bringen. Der Vorgang wird ladungsunabhängigdurch die elektrische Spannung U , als Differenz zweier Potentiale F
x
=W p,x
/Q,beschrieben:
FF2
1
121212 ))()((
Q
P
P
U P P sd E W
(1.15)
Die SI-Einheit der elektrischen Spannung heißt Volt und ergibt sich zu:
3
2
][ s Amkg V
C J U
(1.16)
Die Arbeit, die das elektrische Feld bei der Verschiebung der Ladung Q von
P 1 nach P 2 verrichtet, ist gleich dem Produkt aus Ladung und elektrischer
Spannung. Elektrische Spannung also ‚Arbeit an der Ladung‘ .
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
21/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.4 Bewegte Ladungen im E-Feld: Arbeit, Potential, Spannung
Konvention: Hat U 12 einen positiven Zahlenwert, dann liegt P 1 auf einemhöheren Potential als P 2 . Eine positive Spannung bedeutet, dass die Ladung Arbeit verrichten kann, wenn sie sich im E-Feld von P 1 nach P 2 bewegt.Ist die Spannung negativ, so muss hingegen Arbeit verrichtet werden, um dieLadung entlang des E-Feldes zu verschieben.
Feld- und Äquipotentiallinien von Kugel und Zwei-Platten-Anordnung:
Q u e l l e : P r e g l a , R . ,
G r u n d l a g e n d e r E l e k t r o t e c h n
i k
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
22/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.4 Bewegte Ladungen im E-Feld: Arbeit, Potential, Spannung
Das elektrische Potential ist nicht absolut festgelegt, sondern eine relativeGröße. Im Allg. wählt man das Bezugspotential (z.B. Erde, Fernkugel) zu null.
Nachdem nun die Einheit der elektrischen Spannung bekannt ist, kann jetzt dieEinheit der elektrischen Feldstärke weiter präzisiert werden (SI-System):
(1.17)mV
C N E ][
Vektorfelder:
Luftströmung
E-Feld
Skalarfelder:
Elektr. Potential
Temperatur
Q
u e l l e : N A S A
Q
u e l l e : D W D
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
23/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.4 Bewegte Ladungen im E-Feld: Arbeit, Potential, Spannung
Im elektrischen Feld kann also jedem Raumpunkt ein Feldvektor und - inBezug zu einem anderen Raumpunkt - auch ein elektrisches Potentialzugeordnet werden.
Äquipotentiallinien und Feldlinien stehen per Definition stets senkrechtzueinander.
Berechnungsbeispiel:Spannung zum Bezugspotentialund Potentialdifferenz im radial-symmetrischen Feld
Q u e l l e : M e t z l e r P h y s i k
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
24/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.5 Elektrische Verschiebungsdichte
1.5.1 Begriff der Verschiebungsdichte
Richtung und Intensität des elektrischen Feldes sind mittels der Kraftwirkungauf Ladungen beschrieben worden. Die Einführung des Feldbegriffs wirdermöglicht durch die Nahewirkungstheorie ( geht zurück auf M. Faraday).
Das Feld steht demnach in doppelter Beziehung zur elektrischen Ladung:• Das Feld wird von Ladungen erzeugt (Quellen oder Senken).• Das Feld übt wiederum Kräfte auf Ladungen aus.
Die elektrische Verschiebungsdichte D
wird eingeführt, um die Feldwirkung der auf einem geladenen Körper gebundenen Ladungen zu beschreiben (auch Verschiebungsflussdichte oder Verschiebungsstromdichte genannt). Achtung: Gl. (1.18a) gilt nur imhomogenen Feld (Sonderfall)! Erläuterung: s. Abb. 1.10, Abb. 1.11
2
][,m
C DQ A D (1.18a, b)
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
25/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.5 Elektrische Verschiebungsdichte
Elektrische Verschiebungsdichte und elektrische Feldstärke haben die gleicheRichtung. Mit Gleichungen (1.7), (1.18) lässt sich zeigen:
E D 0e (1.19)
Erläuterung: siehe Abb. 1.11 zur Erläuterung der Analogie zwischen Flussvon Flüssigkeiten und der elektrischen Verschiebungsdichte.
Näherungsweise kann die beinhalteteelektrische Ladung berechnet werden durch:
N
N
i
ii A D Q...QQQ 211
D
(1.20)
Wir betrachten eine beliebig geformte, geschlossene Oberfläche. Innerhalbdieser befinde sich eine elektrische Ladung Q.
Abb. 1.12a: ebene Flächenelemente einer geschlossenen Oberfläche
Q u el l e: M e t z l er P h y s i k
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
26/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.5 Elektrische Verschiebungsdichte
Der in Gleichung (1.20) dargestellte Ansatz liefert mit infinitesimal kleinenFlächenelementen die exakte Lösung zur Berechnung der eingeschlossenenelektrischen Ladung mittels der Verschiebungsdichte:
A
Ad DQ (1.21)
Mit der Vorstellung von Feldlinien, die ausgehend von einer eingeschlossenenLadung Q durch eine Oberfläche A treten, beschreibt Gleichung (1.21) denSatz von Gauß:
„ Auf einer beliebigen geschlossenen Fläche ist der elektrische Fluss
proportional zur Gesamtladung im Inneren dieser Fläche“.
A
Ad E
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
27/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.5 Elektrische Verschiebungsdichte
Damit hängt der elektrische Fluss ( meint: Feldlinienfluss) ausschließlich vonder eingeschlossenen Ladung Q ab.
Analogie: eine Flüssigkeit, die pro Zeiteinheit durch eine geschlosseneOberfläche hindurch strömt. Quellen (beschrieben durch Lage, Intensität)können analog und allgemein durch den Satz von Gauß ermittelt werden.
0
Q
e
A
Ad E
Hinweis: es können auch Feldlinien durch diese Oberfläche treten, die nichtvon der enthaltenen Ladung Q ausgehen, sondern von anderen, außerhalb
liegenden Ladungen. Diese treten dann jedoch nicht nur durch die Oberflächeein, sondern auch wieder heraus (also einmal durch das Volumen hindurch).
A E
E
E
Q u e l l e : S p e k t r u m
Abb. 1.12b: elektrischer Flussdurch beliebigen Beispielkörper
Q
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
28/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.5 Elektrische Verschiebungsdichte
Mit dem Satz von Gauß kann das elektrische Feld berechnet werden.
Bsp: Feldstärke des Radialfelds einer geladenen Kugel im festen Abstand r=R
A Kug el
R E d d R D Ad D 202 4sinQ e j
Mit veränderlichem, beliebigem r folgt:2
0
Q
4
1
r E
e
R
Abb. 1.13a: Zur Feldberechnung inkugelsymmetrischer Anordnung
Abb. 1.13b: Kugelkoordinaten,Integrationsrichtungen
Q u e l l e : W i k i p e d i a
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
29/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.5 Elektrische Verschiebungsdichte
1.5.2 Materie im elektrischen Feld
Ladungsverschiebung : unter dem Einfluss eines elektrostatischen Feldes tretenVeränderungen der Ladungsverhältnisse innerhalb eingebrachter Körper auf ( Influenz, lat. Einfluss).
Diese Influenz wirkt unterschiedlich auf Leiter und Nichtleiter,die einem elektrostatischen Feld E ausgesetzt sind.
Hinweis: Polarisation ( Nichtleiter) ist ein Volumen- und Oberflächeneffekt. Eswird der gesamte Körper beeinfluss. Influenz ( Leiter) ist fast ausnahmslosein Oberflächeneffekt. Das Innere des Leiters ist fast nicht betroffen.
Abb. 1.14: Atomhülle
Q u e l l e : W i k i p
e d i a
Ladungsverschiebungen führen zu
• Polar isat ion , statt Influenz bei Nichtleitern oder
• Influenz mit ortsabh. Ladungsdichten bei Leitern.
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
30/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.5 Elektrische Verschiebungsdichte
1.5.2 Materie im elektrischen Feld (Nichtleiter ): Influenz Polarisation
Abb. 1.15a: Orientierungspolarisation (z.B. H2O)
In Nichtleitern stehen keine (kaum) freie Ladungsträger zur Verfügung, die voneinem Feld aus Fehlstellen gelöst und bewegt werden können. Die Influenzeines äußeren Feldes führt jedoch zu einem Feld im Innern des Isolators,wodurch es zu ungleichförmiger Ladungsverteilung (Polarisation) kommt.Diese basiert nicht auf Trennung oder Verschiebung von Ladungen, sondernlediglich auf Orientierung (elektrische Dipole, Bsp. Moleküle) und Verzerrung.
Abb. 1.15b: Verzerrungspolarisation
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
31/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.5 Elektrische Verschiebungsdichte
Influenz in elektrischen Leitern basiert auf einer Verschiebung freier Ladungen(fast ausschließlich an der Oberfläche der Körper). Das Innere der Leiter iststets frei von elektrostatischen Feldern.
1.5.2 Materie im elektrischen Feld (Leiter ): Influenz
----
++++
0 E
Leiter
----
----
----
----
G E
Außen angelegtes Feld E O übt Kraft auf freie Ladungen aus. Diese bewegen sichund bilden durch die Verschiebung einGegenfeld E G. Beide Felder überlagern sich.
----
++++
res
E
Leiter
+
+
-
-
Gleichgewicht, sobald Leiterinneres feldfrei ist(keine Kraftwirkung, keine Ladungsverschiebungmehr). Feldlinien des resultierenden Feldesstehen stets senkrecht auf den Leiteroberflächen.
Abb. 1.16a: Influenz im Leiter Abb. 1.16b: resultierende E -Feldfreiheit im Leiter
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
32/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.5 Elektrische Verschiebungsdichte
Abb. 1.17b: Versuch: Wirkung verschiedener Materialien im elektrischen Feldzweier paralleler Platten (Elektroden)
Abb. 1.17a: Influenzerscheinung im Feldzweier geladener paralleler Platten
Q u e l l e : P r e g l a , R . ,
G r u n d l a g e n d e r E l e k t r o t e c h n i k
1.5.2 Materie im elektrischen Feld (Leiter ): Influenz
Die Feldfreiheit im Inneren eines Leiters istdurch einen Versuch mit einem kreisförmigenHohlquerschnitt im inneren eines homogenen
E-Feldes gezeigt. Hierbei erfahren dieMetallpartikel im Inneren des Kreisquer-schnittes keine Ausrichtung entsprechend desaußen anliegenden Feldes. (Darstellunganalog zu Feldlinien)
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
33/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.5 Elektrische Verschiebungsdichte
1.5.3 Polarisation und Permittivität
P
Feldbetrachtungen außerhalb von Leitern sind von vorwiegendem Interesse.Hier drückt sich die Influenz in Form von Polarisation aus (Abb. 115a, 115b).Zweckmäßig wird daher die Polarisation eingeführt:
E P E D r e e e 00 (1.22)
Die Polarisation P drückt die Stärke des influenzierten Dipolmomentes aus.
Elektrische Feldkonstante0e
r e Permittivitätszahl / Dielektrizitätszahl(Materialkonstante, Wert etwa 1..50)r e e e 0
Ein Maß für die Charakterisierung des Materials stellt dabei die Permittivität ε dar. Sie beschreibt die Durchlässigkeit des Materials für elektrische Felder.
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
34/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.6 Kapazität
1.6.1 BegriffsbestimmungBei einer Anordnung, in der ein elektrisches Feld besteht, sind oftmals nichtelektrische Feldstärke und elektrisches Potential von Interesse, sondernGrößen, die das Gesamtfeld von außen charakterisieren: Q und U alsintegrale Größen.
Aus dem Beispiel in Abb. 1.17 folgt:
2
1
P
P Platten
d E sd E U (1.23)
Mit Gln. (1.23),(1.24) erhält man die Kapazität C für eine Anordnung parallelerPlatten (Plattenkondensator):
F V
C
U
QC U C U
d
AQ r
][
][][;0
e e (1.25a,b)
A E A D Ad DQ r A
e e 0 (1.24)
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
35/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.6 Kapazität
Die Kapazität C ist nur von der Geometrie der Anordnung und vom Stoff imfelderfüllten Raum abhängig!
Abb. 1.18 zur Berechnung der Kapazität zwischen zwei leitenden Körpern. Allgemein gilt für die Kapazität:
b
a
A
sd E
Ad D
U
QC (1.26)
1.6.2 Der Kondensator
Mittels eines Kondensators kann elektrische Ladung gespeichert werden. Beivielen Anwendungen, z.B. elektrischen und elektronischen Schaltkreisen, istes wichtig, über ein Bauelement zu verfügen, das große Ladungsmengenspeichern und wieder abgeben kann.
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
36/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.6 Kapazität
Stator
Rotor
Drehkondensator Zyl inderkondensator Plat tenkondensator Technische Realisierung von Kapazitäten als Kondensatoren:
Fol ienkondensator
Kleinkondensatoren Au fbau Tantalelko
Quelle :Wikipedia
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
37/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C. Rudolph / S. Schulte
1.6.3 Zusammenschalten von Kondensatoren
1.6 Kapazität
Parallelschaltung :
U C Qconst U ii .
n
i
n
i
ii ges C U QQ
1 1
n ges C C C C ...21 (1.27)
n ges C C C C
1...
111
21
(1.28)
Reihenschaltung : Kondensatoren vor dem Zusammenschalten ungeladen!
n
i i
n
i
iC QU U const Q 11
1.
-
8/19/2019 ETa Folien WS 2013 14 Rdl Slt
38/38
Vorlesung ET a
WS 2014/2015 | C Rudolph / S Schulte
1.6.4 Energie und Kräfte im elektrostatischen Feld
1.6 Kapazität
Berechnungsbeispiele: Plattenkondensator mit Dielektrikum,Zylinderkondens., Schaltungsbeispiele. Exkurs: Millikan-Versuch
Nach Integration und Umformung folgt: WsW CU QU W ][,2
1
2
1 2 (1.30a, b)
Abb. 1.19, Abb. 1.20: Zur Energie des elektrischen Feldes und Kraftwirkungen
qC
qquW DDD (1.29)
Bei Aufladung eines Kondensators mit Ladungen Dq gilt:
Allgemein gilt: V E W 22
1e (1.31)