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Ausgabe 01-2009 B B l l i i c c k k punkt punkt Schwerpunkt-Thema: C C y y b b e e r r b b u u l l l l y y i i n n g g • Erscheinungsformen • Handlungsstrategien • Prävention

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Ausgabe 01-2009

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Schwerpunkt-Thema:

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• Erscheinungsformen • Handlungsstrategien • Prävention

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Herausgeber:LandesMedienZentrumRheinland-PfalzHofstr. 257c56077 KoblenzTel.: 0261 9702-0E-Mail: [email protected]://lmz.rlp.de

Redaktionsteam:Andrea Müller-GoebelKatina Hahn

Redaktionsschluss: 19.01.2009Fragen an die Redaktion: [email protected]

Satz und Gestaltung:Silvia Grummich

Diese Ausgabe finden Sie im Internetunter: http://lmz.rlp.de/presse

Titelbild: © Gerald Altmann/pixelioFotos S. 6, 21 und 23 © pro-acctConsulting & Communication e.K.Fotos S. 7, 11 und 19 via flicker.com Soweit nicht anders gekennzeichnet:alle Bilder © LMZ/RP

Impressum

Aus Gründen einer besseren Lesbarkeit im Text wird im Bezug auf Personen zum Teil nur die männliche Form verwendet. Dies impliziert jedoch immer auch die weibliche Form!

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InhaltInhalt

4Vorwort

5Schwerpunkt-Thema “Cyberbullying”

28Aktuelles aus dem LMZ

32Aus dem LMZ-Team

34Serviceangebote

38Presseberichte

39Empfehlung Kalender

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VVorworwortort

Die Entwicklung und die Nutzung von Internet-Communities sind hoch dynamisch und von schnellen Veränderungengeprägt. Sie erfreuen sich vor allem bei Jugendlichen zunehmender Beliebtheit, da sie ihren Bedürfnissen nach Mitteilung,Austausch von Ideen, Kontakten, der Selbstdarstellung und des Zugehörigkeitsgefühls ohne die unmittelbare Kontrolle vonErwachsenen breiten Raum geben.

Diese Portale können jedoch auch schnell zum bewussten - oder auch unbewussten - Missbrauch führen. So verleiten sieauch dazu, persönliche Konflikte in diesem Medium auszutragen. Hierzu trägt die scheinbare Anonymität des Internet, dieniedrige Hemmschwelle wegen des Wegfalls der physischen Gegenwart von Täter und Opfer bei. Im Gegensatz zum her-kömmlichen Mobbing hat „Cyberbullying“ über das Internet eine weitreichende Wirkung - sowohl räumlich als auch zeit-lich.

Für die rheinland-pfälzische Landesregierung hat die Förderung eines verantwortungsbewussten Umgangs von Kindernund Jugendlichen mit neuen Medien insgesamt hohe Priorität. Dies gilt insbesondere für die schulische Medienarbeit imRahmen des Bildungs- und Erziehungsauftrags und die außerschulische Jugendarbeit. Dies gilt aber auch und vor allem fürdas Elternhaus. Hierbei scheint es mir besonders wichtig, über das Phänomen „Cyberbullying“ umfassend zu informieren, Problem-bewusstsein zu schaffen, das Verantwortungsbewusstsein zu stärken und in der Praxis erprobte Handlungsstrategien anzu-wenden. Es kann nicht darum gehen, die Dienste zu verteufeln. Vor allem bei den Schülerinnen und Schülern ist derRespekt vor anderen als Grundlage eines verantwortungsvollen Miteinanders in der Schule zu fördern. Dies gilt sowohl inBezug auf ihre Mitschülerinnen und Mitschüler als auch auf ihre Lehrerinnen und Lehrer.Darüber hinaus sind auch die Anbieter von Communities aufgefordert, ihrer Verantwortung gerecht zu werden, problema-tische Inhalte nach Bekanntwerden umgehend zu entfernen und effektive präventive Maßnahmen zu ergreifen.

In diesen Fragen steht den Schulen in Rheinland-Pfalz ein umfassendes Informations-, Beratungs- und Unterstützungs-angebot zur Verfügung, vor allem auch im Rahmen des 10-Punkte-Programms der Landesregierung „Medienkompetenzmacht Schule“. Die verantwortlichen Personen vor Ort begreifen das Thema Cyberbullying als pädagogischeHerausforderung. Dies ist auch gut so, denn pädagogische Lösungen für dieses Phänomen sind polizeilichen Maßnahmenvorzuziehen.

Vera ReißStaatssekretärin im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur

Vera Reiß

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Friedemann Schindler und Lucie Höhler

Cyberbullying

„Cyberbullying: Verletzung und Belästigung vonPersonen mittels Nutzung neuer Informations- undKommunikationsmedien wie E-Mails, Handys undverleumderischer bzw. beleidigender Web-Seiten.“

Dr. Frank J. Robertz, Institut für Gewaltprävention

Ausgrenzung Einzelner durch Spott,Häme und Schikanen bis hin zumPsychoterror (Mobbing) ist unter Schü-lern kein neues Phänomen. Diese Kon-flikte werden jedoch zunehmend auchüber neue Kommunikationsmedienwie E-Mail, Instant Messenger undHandy oder Internet-Plattformen wieCommunities und Blogs ausgetragen.Bill Belsey (Präsident von bullying.org)prägte hierfür den Begriff des Cyber-bullying.

Neue Dimensionen des MobbingsWährend Antriebe und Impulse desMobbings die gleichen geblieben sind,haben sich Dimensionen und Effekteim digitalen Zeitalter erheblich erwei-tert. In der JIM-Studie 2008 stimmtejeder sechste Jugendliche der Aussagezu, in Communities könne man ande-re gut ärgern. Ein Viertel berichtete vonBekannten, die in einer Community„fertig gemacht“ wurden. Ein Drittelder befragten Schülerinnen undSchüler gab in einer Studie des unab-hängigen Non-Profit-Forschungszen-trums „PEW Internet & American Life

Project“ 2007 an, Erfahrungen mitmindestens einer Form von Mobbinggemacht zu haben. Am häufigsten wur-den die unerlaubte Weiterleitung undVeröffentlichung persönlicher Nach-richten, die Verbreitung von Gerüchtenund das Schikanieren mit aggressivenTextnachrichten genannt. Betroffenwaren vor allem Mädchen zwischen15 und 17 Jahren.

Vernetzt: Soziale Netzwerke undVideoplattformenVor allem Communities wie schue-lerVZ oder wer-kennt-wen werdengenutzt, um andere zu verspotten,bloßzustellen und zu bedrohen. Ty-pisch sind negative Kommentare, diePräsentation peinlicher Party-Fotos unddas Anlegen gefälschter Profile, indenen missliebige Mitschülerinnenund Mitschüler als dumm, ungepflegt,arrogant, ausländerfeindlich oder ag-gressiv dargestellt werden. Die Ein-richtung solcher Fake-Profile ist mög-lich, da die Betreiber die Personen-daten ihrer User nicht verifizieren. InMobbing-Gruppen werden einzelne

Schülerinnen und Schüler, aber auchLehrerinnen und Lehrer gezielt be-schimpft und durch Gerüchte oderpeinliche, teilweise auch manipulierteFotos verunglimpft. Da in vielen Com-munities ganze Klassen und Schulenpräsent sind, machen Gerüchte undFotos schnell die Runde und werdenzum Schulgespräch– schlimmstenfalls,bevor Betroffene selbst etwas davonmitbekommen. Auch auf Videoplatt-formen werden häufig Filme eingestelltund Kommentare platziert, um Per-sonen bloßzustellen und lächerlich zumachen.

Öffentlich und dauerhaft: Demüti-gung weltweit Die Vernetzung der Web-Dienste kannzu einer schnellen Verbreitung derInhalte führen: Bilder und Filme wer-den in Blogs und Communities einge-bunden, in Foren und Gästebücherngepostet oder per E-Mail und InstantMessenger weitergeleitet. VerbreiteteInhalte können nur sehr schwer ausdem Netz gelöscht werden und kön-nen die Opfer auch nach Entfernung

jugendschutz.net

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von einer Plattform an anderen Stellenim Web dauerhaft verfolgen. DieDemütigung wird auch dadurch poten-ziert, dass Bloßstellungen nicht nurunter Mitschülern kursieren, sonderneiner viel größeren Öffentlichkeitzugänglich sind. Während dasMobbing in der Schule meist nur Täterund Opfer betrifft, sind dieBeleidigungen im Web auch von völligFremden einsehbar. So gelangte etwaein dicklicher Teenager aus den USA,verspottet als das so genannte „StarWars Kid“, über ein ungewolltes Videoim Internet zu trauriger Berühmtheit.

Multimedial: Schnittstelle HandyViele Fotos und Videos, die in Com-munities und Videoplattformen einge-stellt werden, entstehen mit Hilfe vonHandys, die als wichtigstes Mediumder Jugendlichen ständig präsent sindund über brauchbare Kameras unddrahtlose Schnittstellen verfügen, mitderen Hilfe sich Inhalte schnell undeinfach versenden lassen. Missge-schicke und peinliche Situationen kön-nen sofort dokumentiert werden.Handys sind aber auch handlichgenug, um heimliche Aufnahmen zumachen (z. B. auf Toiletten). Besonders

gravierend sind Fälle, bei denen sexu-elle Belästigungen (oft unter Alkohol-einfluss) aufgezeichnet oder Gewalt-taten ausgeübt werden, um sie mitdem Handy zu dokumentieren (so ge-nanntes „Happy Slapping“). Das Kur-sieren dieser Videos stellt für die Opfereine außerordentliche psychischeBelastung dar, da sich so die Demüti-gungen für sie immer wiederholen.

Verfolgt: Mobbing im heimischenSchutzbereichEine neue Qualität bekommt dasCyberbullying auch dadurch, dass dieOpfer bis in den heimischen Schutz-bereich verfolgt werden können. ÜberSMS, E-Mail, Instant Messenger oderChats finden die Beleidigungen auchnach Schulschluss kein Ende. Geradeauf dem Weg der persönlichen elektro-nischen Kommunikationsdienste las-sen sich Belästigungen und Anfein-dungen ständig wiederholen, auchüber unterschiedliche Chat-Identitätenoder Mail-Adressen. Vertrauliche Chat-Gespräche und E-Mails können ge-speichert und an andere weitergeleitet,Fotos, Videos oder Schadprogramme(Viren) zugesendet werden. Eltern und Kinder: Gemeinsam gegen

Cyberbullying vorgehenBetroffene haben meist das Gefühl,sich gegen diese Form des Mobbingkaum wehren zu können. Reagierensie ebenfalls aggressiv und lassen sichauf den Streit ein, werden ihre Reak-tionen meist für weitere Demütigun-gen genutzt. Betroffene Jugendlichetrauen Erwachsenen häufig nicht zu,ihre Probleme zu verstehen und ihnenhelfen zu können. Hier sind die Elterngefragt: Sie können ihren Kindern nurdann eine Hilfe sein, wenn sie sich fürdie Mediennutzung ihrer Kinder inter-essieren und sich mit den genutztenInternetdiensten und wichtigen Sicher-heitsregeln vertraut machen. Bei ver-muteten Problemen sollten sie sichdirekt als Ansprechpartner anbieten. Kinder und Jugendliche sollten ihrer-seits auf ihre Daten und Fotos aufpas-sen und darauf achten, von wem siesich fotografieren oder filmen lassen.Sie sollten auch gut überlegen, wemsie ihre Passwörter und Handynummerverraten. Sind sie mit Cyberbullyingkonfrontiert, sollten sie unbedingteinen erwachsenen Ansprechpartnerins Vertrauen ziehen, der sie bei dennächsten Schritten unterstützen kann.Sind ohne ihr Einverständnis Bilder

Eindrücke vom “Expertenhearing Cyberbullying” am 28.11.2008 in Mainz

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und Videos ins Netz gelangt oder fin-den sie dort beleidigende Kommen-tare, sollten sie den Betreiber derPlattform umgehend zur sofortigenLöschung der diffamierenden Inhalteund zur Sperrung des Belästigers auf-fordern. Sie können zudem Beschwer-destellen wie jugendschutz.net überverletzende Vorkommnisse informie-ren. In schweren Fällen ist auch eineStrafanzeige in Erwägung zu ziehen.

Anbieter: Mobbing-Risiko ernst neh-menBetreiber von Kommunikationsdien-sten und –plattformen im Internet sindsich der Gefahr des Cyberbullyingshäufig bewusst, werden in der Regelaber erst aktiv, wenn Beschwerden ein-gehen. Es wäre wünschenswert, dassdie Betreiber das Mobbing-Risiko nochernster nehmen und vorsorglich tätigwerden, etwa durch eigenständige

Kontrollen und die Entwicklung undUmsetzung geeigneter Vorsorgemaß-nahmen. Mit verlässlicher Anmeldung,technischen Sicherheitstools (z.B. in-telligenten Filtersystemen), ausreichen-der Moderation und zielgruppenge-rechter Aufklärung können sie vieldazu beitragen, um Cyberbullying ein-zudämmen.

Literatur und Links:Lenhart, Amanda: Cyberbullying and Online Teens. http://www.pewinternet.org/pdfs/PIP%20Cyberbullying%20Memo.pdf(11.02.09). Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest: JIM-Studie 2008. Stuttgart, November 2008.Robertz, Frank J.: Cyberbullying: Eine neue Form der Gewalt. In: Deutsche Polizei 10/2006, S. 12-15.

Foto: frankh / Frank Hebbert http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.de

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Beleidigungen im schuelerVZ, Be-schimpfungen im Chat oder peinlicheVideos auf YouTube – Mobbing unterJugendlichen findet heute nicht mehrnur in der Schule, sondern auch in dervirtuellen Welt statt. In Deutschland isteiner Online-Befragung des Zentrumsfür empirische pädagogische For-schung zufolge jeder fünfte Jugend-liche schon einmal im Internetgemobbt worden. In Chats gehänselt,geärgert oder beleidigt wurden bereits40 Prozent der Jugendlichen, so dieErgebnisse einer Studie der UniversitätKöln. Auch Lehrer werden im Internetzur Zielscheibe ihrer Schüler. AchtProzent der von der Gewerkschaft fürErziehung und Wissenschaft befragtenLehrer geben an, schon einmal Opfervon Cybermobbing gewesen zu sein.Grundlegende wissenschaftliche Er-kenntnisse zum Cybermobbing gibt esin Deutschland jedoch kaum. Mit tra-ditionellem Mobbing hat sich dieForschung dagegen bereits intensivbeschäftigt und definiert diese Art vonGewalt mit den Merkmalen ‚Konfron-tation’, ‚Ungleichgewicht zwischen

Opfer und Täter’ und ‚Häufigkeit derAngriffe über einen längeren Zeit-raum’.

Bei der Übertragung dieses Verhaltensin das Internet handelt es sich um keinneues Phänomen an sich. Auch hierwollen sich Schüler an ihrem Lehrerrächen, Klassenkameraden ausgrenzenoder bloßstellen. Doch aufgrund derEigenschaften des Internets verändernsich die Rahmenbedingungen für Täterund Opfer, die Auswirkungen auf dieOpfer und damit auch die gesamteQualität von Mobbing grundlegend.Dies soll im Folgenden erläutert wer-den, mit einem Fokus auf Cybermob-bing über öffentliche Kanäle imInternet wie beispielsweise Webseitenoder Foren. Die vorgestellten Ergebnis-se basieren auf Leitfadeninterviews mit16 Experten aus Deutschland und demangloamerikanischen Raum sowie vierqualitativen Interviews mit Opfern vonCybermobbing.

Ebenso wie bei traditionellem Mob-bing handelt es sich bei Cybermobbing

um aggressives Verhalten, um eineKonfrontation zwischen zwei odermehreren Personen. Die befragtenExperten erkennen daher auch beiCybermobbing ein Ungleichgewichtzwischen Täter und Opfer. Der Tätermuss dabei aber nicht wie beim tradi-tionellen Mobbing dem Opfer körper-lich oder psychisch überlegen sein,sondern er erhält seine Machtpositionaufgrund der besonderen Eigenschaf-ten des Internets wie beispielsweiseder Möglichkeit, anonym zu mobben.Auch was die Häufigkeit der Angriffeangeht, unterscheidet sich Cybermob-bing: Den Experten zufolge müssen dieVorfälle im Internet nicht über einenlängeren Zeitraum stattfinden, um alsMobbing zu gelten. Aufgrund der dau-erhaften Speicherung der Daten kannein einzelner Vorfall, beispielsweiseein Video auf YouTube, jederzeitsowohl von dem Opfer selbst als auchvon anderen Personen wiederholtangeschaut werden und wird vomOpfer daher bei jeder Betrachtung alserneut auftretendes Mobbing empfun-den.

Nayla Fawzi

„Und jeder bekommt es mit…“Cybermobbing - die Veränderungen gegenüber traditionellem Mobbing

Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung,Ludwig-Maximilians-Universität München

Mit den folgenden Merkmalen kann Cybermobbing somit charakterisiert werden. Diese stellen gleichzeitig dieVeränderungen gegenüber traditionellem Mobbing dar:

1. Cybermobbing findet über Handy oder Internet2. in Form von Text, Bild oder Video statt.

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3. Täter und Opfer sind dabei füreinander unsichtbar (d. h. die Reaktion des Opfers bleibt dem Täter verborgen) und

4. die Tat ist orts- und zeitunabhängig (d. h. Cybermobbing ist 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche mög-lich, ohne dass sich die Akteure am selben Ort befinden müssen).

5. Vorfälle von Cybermobbing sind aufgrund der Digitalisierung der Daten dauerhaft gespeichert1 (d. h. die Tat istnach Einstellen in das Internet nicht mehr zu stoppen und lässt sich auch nicht zurücknehmen) und

6. können eine wesentlich größere Reichweite als traditionelles Mobbing erlangen.7. Zuschauer haben eine geringere Unterstützungsmöglichkeit (da sie häufig nicht „anwesend“ sind) und8. die Opfer haben noch weniger Möglichkeiten sich zu wehren als bei traditionellem Mobbing und können sich

dem Mobbing kaum entziehen.

Hat das Opfer bei traditionellemMobbing zu Hause noch einenZufluchtsort, so ist dies bei Cybermob-bing nicht gegeben.2 Mit dem Ein-schalten des PCs geht es dann erst rich-tig los. Außerdem ist der Vorfall beiMobbing über öffentliche Kanäle theo-retisch weltweit für jeden Internetnut-zer sichtbar. Während sich nachEinschätzung der Experten die Täterdarüber nicht ausreichend bewusstsind, verursacht gerade diese Tatsachebei den Opfern so gravierendeAuswirkungen. Sie haben keine Kon-trolle darüber, wer über den Vorfallinformiert ist, wer sich den Text oderdas Video gespeichert hat. Sie habendaher Angst, dass jeder in ihremUmfeld davon mitbekommt und sichvon den Aussagen beeinflussen lässt.Darüber hinaus weiß das Opfer häufignicht, wer der Täter ist. Dies kannzusätzlich die von traditionellem Mob-bing bekannten psychischen und phy-sischen Auswirkungen wie Stress,Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen

verstärken. Für die Täter wird das Mob-ben dagegen erleichtert. Sie müssendas Opfer nicht Face-to-Face konfron-tieren, also weniger mutig sein, um dieTat auszuführen. Auch die Empathie-fähigkeit wird dadurch vermutlich ein-geschränkt. Sie können im Internet an-onym mobben, ohne von anderenPersonen beobachtet zu werden undverspüren daher vermutlich eine we-sentlich geringere soziale Kontrolle alsbeispielsweise auf dem Schulhof. DenTätern sei nicht bewusst, so sind sichdie Experten einig, dass sie sich dabeiteilweise sogar strafbar machen kön-nen.

Aus diesen Merkmalen, beispielsweiseaus der Veröffentlichung der Daten,resultiert, dass Vorfälle, die eigentlichnicht als Mobbing aufgefasst würden(da sie die oben genannten Merkmalenicht erfüllen), im Internet zu Mobbingwerden. An dem folgenden Beispiellässt sich dies verdeutlichen: Belei-digen einige Schüler ihren Lehrer in

der Pause, so hat das weder für denbetroffenen Lehrer noch für dieSchüler Konsequenzen, denn es ist an-zunehmen, dass andere Lehrer, Schü-ler oder Außenstehende nichts davonerfahren. Diskutieren die Schüler dengleichen Inhalt jedoch auf einerWebseite, so sind die Einträge dauer-haft gespeichert und für den Lehrerselbst sowie für einen theoretisch un-begrenzten Personenkreis einsehbar.Mobbing kann dadurch eine völligneue Dimension erhalten.Nach einem solchen Mobbingvorfallist es für die Betroffenen von großerBedeutung, dass das Problem in derSchule offiziell thematisiert wird.Denn sonst folgt für das Opfer einnicht endender Kreislauf: Die ständigeAngst, dass neue Vorfälle folgen, dasGefühl, dem Täter ohnmächtig ausge-setzt zu sein, und die Furcht vor mög-lichen negativen Reaktionen aus demUmfeld. Die Verunsicherung desOpfers führt so möglicherweise zuneuen Mobbingfällen.

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1 Es besteht zwar die Möglichkeit dem Betreiber der betreffenden Seite den Vorfall zu melden und um Löschung zu bitten, es ist dannaber nicht garantiert, dass der Eintrag nicht bereits von anderen Nutzern gespeichert, kopiert bzw. an andere Personen weitergeleitetwurde und somit immer noch verfügbar ist.

2 Es ist einleuchtend, dass für Jugendliche, für die das Internet ein wichtiges Kommunikationsmittel mit dem Freundeskreis ist, dasAusstellen des Computers keine Lösung darstellt.

Reale und virtuelle Welt stehen hier ineinem engen Zusammenhang. Das giltauch für traditionelles Mobbing undCybermobbing: Mobbing im Internetkann zum einen die Fortführung vonMobbing in der Schule sein. Beispiels-weise wird ein Opfer nicht mehr nurauf dem Schulhof, sondern auch imschuelerVZ gemobbt. Zum anderenkann Cybermobbing aber auch eine

Ursache für traditionelles Mobbingsein. Ein Schüler stellt z. B. ein diffa-mierendes Video eines Klassenkame-raden online, der daraufhin auch inder Schule gehänselt wird.

Das Medium ist nicht die Ursache fürdas Verhalten selbst, aber dessenEigenschaften erleichtern die Tat undverändern die Qualität des Problems

Mobbing enorm. Als Gegenmaß-nahme ist vor allem eine Aufklärungder Jugendlichen vonnöten. Ihnenmuss erstens vermittelt werden, wel-che rechtlichen Konsequenzen ihrVerhalten für sie selbst haben kann,und zweitens, welche bedeutendenVeränderungen – besonders für dieOpfer – aus der Nutzung des Internetsresultieren.

Literatur und Links:

Fawzi, Nayla (2008): Ärger im Netz – Ursachen und Auswirkungen von Cyber-Mobbing. Magisterarbeit am Institut fürPublizistik der Universität Mainz (unveröffentlicht).Jäger, R. S., Fischer, U. & Riebel, J. (2007): Mobbing bei Schülerinnen und Schülern in der Bundesrepublik Deutschland.Eine empirische Untersuchung auf der Grundlage einer Online-Befragung. Verfügbar im Downloadbereich:http://www.zepf.uni-landau.de/ (11.02.2009).Katzer, C. & Fetchenhauer, D. (2007): Cyberbullying: Aggressionen und sexuelle Viktimiserung in Chatrooms. In:Gollwitzer, M. et al. (Hrsg.): Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen. Aktuelle Erkenntnisse aus Forschung undPraxis. Göttingen u. a.. S. 123-138.www.cyberbullying.us (11.02.2009).

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Foto: Eddie~S http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.de

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Cyberbullying oder auch Internet-mobbing ist eine Steigerung des imAlltag durchaus üblichen Mobbings.Mobbing ist schlimm, Cyberbullyingist noch schlimmer, es ist eine fiesereVariante des Mobbings. Zwar wird derschulische Alltag viel stärker durchunterschiedliche Formen realen Schü-lerverhaltens in der persönlichenBegegnung bestimmt als durch Cyber-bullying. Dies bedeutet, dass derProblemdruck in erster Linie durchherkömmliche Verhaltensauffälligkei-ten und Gewaltausbrüche entsteht.Dennoch rückt Cyberbullying zuneh-mend in den Mittelpunkt, weil dieAuswirkungen auf die Betroffenen einbisher ungekanntes Maß annehmenkönnen. Diesem Phänomen kannSchule nicht tatenlos zusehen, auchwenn es sich zunächst noch um weni-ge Einzelfälle handeln mag. Je früherwir mit Gegenmaßnahmen beginnen,desto größer sind die Aussichten aufeine Minimierung von Cybermobbingan Schulen. Doch was ist zu tun?

Bei den möglichen Maßnahmen ist zuunterscheiden zwischen Präventionund Intervention, der Reaktion aufkonkrete Vorfälle. Betrachten wir zunächst die Präventi-on. Im Mittelpunkt steht wie so oft dieAufklärung. Vor allem Eltern und Lehr-personen, aber auch Schülerinnen und

Schüler müssen über das Phänomeninformiert werden, wobei neben denErscheinungsformen des Cyberbul-lyings die gravierenden Auswirkungenauf die Zielpersonen, die rechtlichenFolgen für die Täter und die Maßnah-men zum Selbstschutz diskutiert wer-den sollten.

Als Erscheinungsformen können ge-nannt werden:

• Schikane: Wenn wiederholt beleidi-gende oder kränkende Nachrichtenverschickt werden. • Verunglimpfung: Wenn zum Beispieleinige Jungs gemeinsam eine „Wir has-sen Ute“-Seite online stellen und siemit Witzen oder veränderten Cartoonsversehen.• Bloßstellen: Wenn zum Beispiel mitder Handy-Kamera Bilder beim Um-ziehen oder auf dem Klo gemacht wer-den, die dann weiter geschickt wer-den.

Um die Auswirkungen zu verdeutli-chen, bieten sich Berichte von betrof-fenen Personen und Filmmaterial an.Es muss deutlich werden, dass Cyber-bullying nicht geduldet wird, weil esMenschen ruinieren kann. Zum Selbst-schutz gehören Hinweise auf den kon-trollierten und sicheren Umgang mitdem Medium Internet, der sich u. a.

dadurch auszeichnet, dass mit eigenenDaten vorsichtig umgegangen wird, d.h. dass Jugendliche vor allem in öffent-lichen Chaträumen vorsichtig agierenund niemals persönliche Kontaktinfor-mationen oder Fotos preisgeben sol-len. Nähere Hinweise dazu finden sichin der u. a. Literatur.

Information, Aufklärung sind notwen-dige, aber nicht hinreichende Maß-nahmen. Die wichtigste Präventions-maßnahme besteht darin, ein Schul-klima zu schaffen, das sich durchWertschätzung der Person und huma-ne Umgangsformen auszeichnet. Da-bei kommt den Erwachsenen – Lehr-kräften und Eltern – eine Vorbildfunk-tion zu. Dem sozialen Lernen muss einhoher Stellenwert eingeräumt werden.Dabei sind viele Schulen auf einemguten Weg. Projekte wie „Mediation/-Schülerstreitschlichtung“ (Schüler alsStreitschlichter), „PIT“ (Prävention imTeam), „PROPP“ (Programm zur Pri-märprävention „Schülerinnen undSchüler stärken - Konflikte klären“),„ICH und DU und WIR“ (Programmfür die Grundschule zur Förderungsozialer Kompetenzen) stehen bei-spielhaft für solche Aktivitäten. DieZielsetzungen dieser Programme dür-fen aber nicht auf bestimmte Klassenund deren Lehrkräfte oder auf einenProjektzeitraum begrenzt bleiben, son-

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Cyberbullying – Prävention und Intervention in der Schule

Herbert Klein

ADD Trier

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dern müssen die Umgangskultur allerschulbezogenen Kooperationspartnerdauerhaft bestimmen. Natürlich wird es auch auf diese Weisenicht gelingen, Schule konfliktfrei zugestalten. Um so wichtiger ist es, einForum zu bieten, auf dem denLernenden die Möglichkeit gebotenwird, ihre Meinung zu äußern. Ein-fache Formen sind Rückmeldungenzum Unterricht am Ende einer Stundein einem Kreisgespräch oder mittelseiner Evaluationszielscheibe. Weiterführend sind Fragebögen, die sich z.B.leicht erstellen und auswerten lassenmit dem Programm „GrafStat“ (Bun-deszentrale für politische Bildung).Lernen Schülerinnen und Schüler aufdiese Weise, sich qualifiziert zuäußern und fühlen sie sich dabei ernstgenommen, so kann dies als wirksa-mes Mittel angesehen werden, mob-bingähnlichen Aktivitäten die Grund-

lage zu entziehen. Trotz umfangreicher präventiver Maß-nahmen werden sich Einzelfälle vonCybermobbing nicht ganz verhindernlassen. Umso dringender ist, dassKonsens über konkrete Interventions-schritte besteht. Die Recherche mittelseiner Suchmaschine nach dem eige-nen Namen, der Mail-Adresse, derICQ-Nummer o. ä. kann konkrete Fälleaufdecken. Dann kann der Webseiten-betreiber gebeten werden, die Eintra-gungen zu löschen. Wichtig ist, nichtauf Beleidigungen unmittelbar zu rea-gieren. Stattdessen sollten die Datenals Beweismaterial gesichert werden,das im Extremfall der Polizei im Zu-sammenhang mit einer Anzeige zurVerfügung gestellt werden kann. Vor-her sollten Eltern oder andere Erwachs-ene über die Inhalte – Drohungen,Verleumdungen, demütigende Aufnah-men, usw. – informiert werden.

Wichtig ist, dass die „Bullies“ erfahren,dass die Zielperson nicht allein undnicht wehrlos ist. Meist hören sie dannschnell auf. Daher ist es wichtig, sichauch einzuschalten, wenn anderebeleidigt werden und diesen Personenzu helfen. Oft sind die Betroffenen inder entsprechenden Situation damitüberfordert, sich zu wehren und benö-tigen Unterstützung (s. http://tinyurl.-com/7vluz5 ; 11.02.2009). Da dieTäter ihre Handlungen oft als Spaßoder Spiel ansehen und sich derTragweite nicht bewusst sind, solltedieser Umstand bei den Maßnahmenbesonders berücksichtigt werden undein Täter-Opfer-Ausgleich ernsthaft insAuge gefasst werden. Jeglicher Formder Verharmlosung, auch durch Elternder Täter, muss energisch entgegenge-wirkt werden. Für eine vertiefte Aus-einandersetzung mit der Thematik wirdauf die u. a. Literatur verwiesen.

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Literatur und Links:

Parker-Roerden, Laura, Rudewick, David & Gorton, Donald: Direct From the Field: A Guide to Bullying Prevention.http://archives.lib.state.ma.us:8080/dspace/bitstream/2452/36985/1/ocn232607059.pdf (11.02.2009).Willard, Nancy, M.S., J.D.: Educator’s Guide to Cyberbullying and Cyberthreats. Center for Safe and Responsible Use ofthe Internet. http://www.csriu.org/cyberbully/docs/cbcteducator.pdf (11.02.2009).Film 'Let's Fight it Together' - What we can ALL do to prevent cyberbullying. http://www.digizen.org/cyberbullying/fullfilm.aspx (11.02.2009).http://www.stopcyberbullying.org/ (11.02.2009).

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Dr. Birgit Pikowsky / Dipl. Psych. Oliver Appel

IFB Fachbereich Schulpsychologischer Dienst

Cyberbullying und Mobbing: erkennen, vorbeugen und reagieren

Ein Schüler oder eine Schülerin istGewalt ausgesetzt oder wird gemobbt,wenn er oder sie wiederholt und übereine längere Zeit den negativen Hand-lungen eines oder mehrerer andererSchüler oder Schülerinnen ausgesetztist. Es liegt ein Ungleichgewicht derKräfte vor. Cyberbullying oder Mob-bing im Internet beschreibt die syste-matische und wiederholte Schikanie-rung von Personen mittels internetba-sierter Kommunikationsmittel. DasMedium Internet mit seiner erlebtenAnonymität führt dazu, dass Mobbingbesser versteckt vor den Augen Er-wachsener stattfindet, Opfer fühlensich dem hilflos ausgesetzt, und Täterhaben ohne die physische Gegenwartder Opfer häufig weniger Hemmun-gen.

Gerade Jugendliche sind sehr anfälligfür Mobbingangriffe, denn zentraleEntwicklungsaufgaben im Jugendaltersind die Ausbildung eines individuel-len Selbstkonzepts sowie die Integra-tion in eine Gruppe und Freundschaftmit Gleichaltrigen, und diese beidenBereiche werden zentral angegriffen.

Typische Merkmale von Täterpersonensind: eine positive Einstellung gegen-über Gewalt und eine niedrige Hemm-schwelle, Gewalt als Lösungsmitteleinzusetzen, sowie ein Mangel an em-pathischem Einfühlungsvermögen.Opferpersonen sind tendenziell jünge-

re, schwächere, unsichere, sensibleSchüler mit niedrigem Selbstwert-gefühl. Es sind oft Jugendliche, die inirgendeiner Hinsicht „anders“ sind alsdie Gleichaltrigen (z.B. dicke Kinder,Jugendliche mit Migrationshinter-grund etc.). Häufig zeigen sie sich ver-letzlich, zurückgezogen, passiv undhilflos. Es empfiehlt sich, nicht nurTäter und Opfer in den Blick zu neh-men, sondern insbesondere die „unbe-teiligten“ Jugendlichen in ihrer Hand-lungskompetenz zu stärken und so einProblem- und Verantwortungsbewusst-sein zu schaffen. Die von Jugendlichenin der Mehrzahl genannten Täter sindmeist keine Unbekannten, sondernKlassen- bzw. Schulkameraden. Daherspielt die Prävention in der Schule eineentscheidende Rolle.

Maßnahmen der Schule können sein:Auf Schulebene: Schulkonferenz zum Thema Täter-Opfer-Problem; Informationsveranstal-tungen, bessere Kontrolle; Lehrer-Eltern-Treffen.

Auf Klassenebene: Klassenregeln gegen Gewalt an derSchule; Klarstellung der Normen, posi-tive und negative Sanktionen; regelmä-ßige Klassengespräche; kooperativesLernen; Präventionsprogramme zumSozialen Lernen wie PROPP und PIT.

Auf Schüler-/Elternebene:

Gespräche mit Tätern und Opfern;Gespräche mit Eltern von betroffenenKindern; Hilfe von „neutralen“ Schü-lern; Diskussionsgruppen mit Elternvon Tätern und Opfern.

Was können Lehrer tun, wenn Mob-bing/Cyberbullying in ihrer Klasseerkannt worden ist?

1. Stellen Sie sicher, dass es sich wirk-lich um Mobbing handelt. Ein dauerhafter Streit zwischen Cli-quen ist kein Mobbing. Ein übler Streit,ein einfacher Übergriff, ein kurzerKonflikt und raue Umgangsformensind nicht Mobbing. Mobbing basiertauf Ungleichheit, auf einem Macht-gefälle in der Klasse. Viele gegen ein-en, stark gegen schwach und oft übereinen längeren Zeitraum.

2. Klären Sie den Tatbestand.Mobbing entwickelt sich in der Regelunerkannt. Sichern Sie deshalb dieFakten und vertiefen Sie Ihr Wissen,indem Sie Mobbingvorwürfe konkretbelegen lassen, mit dem Opfer spre-chen und weitere Schüler befragen.

3. Bewerten Sie, ob das Mobbingsanktioniert werden muss.Wenn klare und erhebliche Verletzun-gen von Werten und der Schulord-nung vorliegen, kann in der Regelnicht auf Sanktionen verzichtet wer-den.

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Überprüfen Sie von Fall zu Fall, ob Sieeine Konfliktlösung ohne Sanktionenerreichen können.

4. Mobbing beenden/ OpferschutzIn der Regel ist anzunehmen: Täter, dielänger gemobbt haben, haben keinschlechtes Gewissen. Sie sind oft nurdurch den Hinweis auf Kenntnisseihres Verhaltens und auf harte Konse-quenzen von weiteren Aktionen gegenihre Opfer abzubringen. Machen Sieklar, dass jede weitere Aktion gegendas Opfer erhebliche Konsequenzenmit sich bringt. Informieren Sie nachden Gesprächen die Eltern der Mob-ber, evtl. zusammen mit der Schullei-tung und den mobbenden Schülern.Leiten Sie schulische Sanktionen ein.Informieren Sie das Opfer über ihrGespräch mit den Mobbern und for-dern Sie es nachdrücklich auf, Sie beiweiteren Übergriffen zu informieren.Informieren Sie auch die Eltern desOpfers über Ihr Vorgehen.

5. Mobbing beenden: Umgang mit derKlasse Klären Sie die Klasse über Mobbingauf. Zeigen Sie auf, was jeder gegen

Mobbing tun kann, beispielsweisePartner suchen, Lehrer informieren,selbst eingreifen.Geben Sie die Möglichkeit, Sie ano-nym zu erreichen (Briefkasten) undsichern Sie zu, die Anonymität aufWunsch zu wahren. Konfrontieren SieAusreden („Ich konnte ja nichtsmachen“). Entwickeln sie neue Struk-turen: Vertrag gegen Mobbing mitSicherungen, Mobbing-Rat in derKlasse. Informieren Sie Ihre Kollegen,entwickeln Sie gemeinsam eigeneKonzepte (Wie reagieren wir, wenn…).Berufen Sie einen Elternabend ein.ABER: Bekämpfen Sie Mobbing niedurch Mobbing oder mit dessen Me-thoden. Stellen Sie keinen namentlichbloß. Respektieren Sie die Persönlich-keit – nicht das Verhalten - aller Betei-ligten.

6. Arbeit mit dem OpferZeigen Sie dem Opfer Verständnis.Machen Sie ihm klar, dass die Mobberdas Problem sind, nicht der Angegrif-fene. Zeigen Sie kein Mitleid. Mitleidverstärkt die Opferrolle. Entwickeln Siemit dem Opfer eine gemeinsame Stra-tegie, mit welchen konkreten Verhal-

tensänderungen es seine Situation inder Klasse ändern kann. Beziehen Sie die Eltern mit in dieStrategie ein. Zeigen Sie ihnen, wie dasKind sein Selbstwertgefühl wiedererlangen kann (Sport, Kommunikat-ionstrainings…). Führen Sie, wenn esSinn macht, ein Versöhnungsgesprächmit Mobbern und Angegriffenemdurch, das möglichst klare Verein-barungen erzielen sollte. Vereinbaren Sie mit dem Gemobbteneinen Anschlusstermin, der den Erfolgder bisherigen Maßnahmen auswertet.

7. Arbeit mit dem MobberFühren Sie ein Konfrontationsgespräch(Was bringt dir das Mobbing?). TreffenSie eine persönliche Vereinbarung,möglichst schriftlich (Wie ich mich inZukunft verhalten werde). Machen Siedem Mobber klar, dass sich dieSanktionen nicht gegen seine Person,sondern gegen sein Verhalten richten.Zeigen Sie auf, dass der Fall abge-schlossen ist, aber nur, wenn es nichtzu einem neuen Mobbing kommt. Machen Sie klar, dass wiederholtesMobbing erhebliche schulische Konse-quenzen hat.

Literatur:Jannan, M. (2008): Das Anti-Mobbing-Buch. Gewalt an der Schule – vorbeugen, erkennen, handeln. Weinheim: Beltz Praxis.Kasper, H. (2004): Mobbing in der Schule. Probleme annehmen. Konflikte lösen. Lichtenau: Beltz Pädagogik.Olweus, Dan (1996): Gewalt in der Schule. Was Lehrer und Eltern wissen sollten – und tun können. Bern u. a.: Huber.Riebel, J. (2008). Spotten, Schimpfen, Schlagen… Gewalt unter Schülern – Bullying und Cyberbullying. Landau: Verlag Empirische Pädagogik.

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Stephanie Kutscher

klicksafe-Unterrichtsmodul zu Cybermobbing

Das Problem Mobbing an sich ist keineneue Erscheinung, zunehmend ist aberder Begriff Cybermobbing, auch alsCyberbullying oder Online-Mobbingbezeichnet, in aller Munde. Bereits 8%der Lehrer in Deutschland sind lauteiner Online-Studie der GEW (2007)von Cybermobbing betroffen. Es solltedennoch nicht außer Acht gelassenwerden, dass ein Großteil der Opfervon Cybermobbing Schüler sind unddass Cybermobbing vor allem zwi-schen Gleichaltrigen stattfindet. DasZentrum für empirische pädagogischeForschung der Universität Koblenz-Landau (zepf) hat in einer Online-Befragung aus dem Jahr 2007 heraus-gefunden, dass 19,9% der befragtenSchülerinnen und Schüler (1. bis 13.Klasse) bereits von Cybermobbing be-troffen waren bzw. sind. Aufgrundrasant steigender Nutzungszahlen,gerade in Sozialen Netzwerken, kanndavon ausgegangen werden, dass derProzentanteil inzwischen noch höherliegt. Auch die Ergebnisse der aktuel-len JIM-Studie (2008) des Medienpä-dagogischen ForschungsverbundesSüdwest (mpfs) belegen die Zunahmean Mobbingattacken in Social Com-munities: Ein Viertel der befragten Ju-gendlichen zwischen 12 und 19 Jahren

geben an, dass sie in einem SozialenNetzwerk bereits von Mobbing betrof-fen waren.Ein Patentrezept gegen Cybermobbinggibt es leider nicht. Die Arten undMotive sind zu unterschiedlich, umeinheitlich dagegen vorgehen zu kön-nen. Darum ist es wichtig, dass Lehrerein Gespür für Mobbing und denZusammenhang mit Cybermobbingentwickeln. Es ist wichtig, Schülern imVorhinein zu vermitteln, welche Fol-gen ihr Handeln haben kann und dassCybermobbing ganz und gar nicht„angesagt“ ist. Hierbei sind präventiveMaßnahmen gefragt, mit denen sichdas ganze Kollegium und die ganzeSchule, vielleicht in Form von Projekt-tagen, auseinandersetzen sollten.

An diesem Punkt setzt das neueZusatzmodul zum klicksafe-Lehrer-handbuch „Knowhow für junge User“an: „Was tun bei Cyber-Mobbing?“ isteine Handreichung, die für den Einsatzim Unterricht ab der 7. Klasse geeignetist. Mithilfe von sechs Arbeitsblätternkönnen sich Schülerinnen und Schülermit ihren Lehrkräften mit verschiede-nen Themen und Aspekten in Zusam-menhang mit Cybermobbing beschäfti-gen – Definitionen, Ursachen undFolgen, Präventionsmöglichkeiten so-wie der aktuellen Gesetzeslage. ZurEinführung in die Problematik gibt esSachinformationen, der Aufbau der

Unterrichtsstunden wird durch metho-disch-didaktische Hinweise erklärt,eine ausführliche Linkliste mit thema-tisch relevanten und interessantenLinks bietet Möglichkeiten zur Vertie-fung und weiteren Recherche. Zudemsteht eine Selbstverpflichtungserklä-rung für die Schulen zur Verfügung,die sich aktiv gegen Cybermobbingaussprechen möchten.

Das komplette Modul kann kostenlosauf www.klicksafe.de heruntergeladenoder als Druckversion bei klicksafe([email protected]) bzw. über dasBestellformular auf der klicksafe-Webseite bestellt werden.

Referentin EU-Projekt klicksafe, LMK

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Wer Kinder schützen will, muss die Medienkompetenz der Eltern fördern

Ralf QuirbachStv. Landeselternsprecher

Das Internet wird von jungenMenschen in vielfältiger Weise ge-nutzt: Es werden Informationen fürschulische Aufgaben recherchiert,Filme und Musik heruntergeladen, inso genannten Social Communities wiewer-kennt-wen oder schuelerVZ wer-den Informationen eingestellt odergelesen, es wird gechattet, geflirtet, beiEbay gekauft und verkauft, eigeneHomepages werden kreiert und dasTaschengeldkonto online verwaltet.Wir Eltern stehen oftmals wahlweisefasziniert oder erschrocken vor dieserschönen(?) neuen virtuellen Welt undfragen uns dann, wie es unsere Zivili-sation die vielen tausend Jahre zuvorgeschafft hat, sich ohne Computer,Handy und Internet überhaupt zu ent-wickeln.

Nun ist es nicht unbedingt so, dassEltern völlig unbedarft in Fragen derComputer- und Mobiltelefontechnolo-gie sind. Dass ihre Kinder hier oft überweitergehende Kenntnisse verfügen,wird vielleicht auch noch eingesehen –wie diese Kenntnisse dann aber tat-sächlich genutzt werden und welcheGefahren mit einem sorglosen Surfenim Netz verbunden sind, wissen vieleEltern nicht einzuschätzen.

Die heutigen Handys ermöglichenFotos in einer Qualität, die vor weni-gen Jahren von teuren Spiegelreflex-kameras geliefert wurde – mit dem

Unterschied, dass die Bilder heutesofort zur Verfügung stehen und damitdann auch direkt irgendeinem Verwen-dungszweck zugeführt werden kön-nen. Spätestens an dieser Stelle stößtdie Fantasie vieler Eltern an ihreGrenzen, sie können sich schlichtnicht vorstellen, dass Jugendliche an-dere Menschen schikanieren oder kör-perlich attackieren, nur um ihr Tun alsBild- oder Fotosequenz aufzunehmen,diese dann Freunden zu schicken oderauf den bekannten Portalen im Internetweltweit bekannt zu machen. Einaußerordentlich hoher ProzentsatzEltern kann mit Begriffen wie „HappySlapping“ oder „Cyberbulling“ nichtsanfangen und reagiert ungläubig undgeschockt, wenn ihnen erklärt wird,um was es hierbei geht.

Gerade weil die Schule sehr oft der Ortdieser neuen Form des Mobbings ist,sollte man sich hier mit dieser Proble-matik auch offen und konstruktiv aus-einandersetzen. Viele Kinder und Ju-gendliche wissen aufgrund ihrer man-gelnden Lebenserfahrung gar nicht,wie sehr sie sich mit ihrer Mitteilsam-keit bei WKW, schuelerVZ u. a. entblö-ßen – und die Persönlichkeitsrechteanderer Menschen, bewusst oder un-bewusst, verletzen, indem z. B. Bilderveröffentlicht werden, ohne die Er-laubnis der abgebildeten Personen ein-zuholen. Dies kann auch schwerwie-gende rechtliche Konsequenzen nach

sich ziehen.

Hier ist auch in besonderem Maße dieVerantwortung der Eltern gefragt,ihnen fehlt jedoch oftmals die notwen-dige Kompetenz, um beurteilen zukönnen, was ihr Nachwuchs mit Hilfevon Handy und Co. so alles anstellenkann. Bei diesem notwendigen Kom-petenzerwerb kommt die Schule wie-der mit ins Spiel. Thematische Eltern-abende bedeuten so etwas wie einen„Elternführerschein für PC, Handy undInternet“. Man macht die Eltern fit,damit diese im informationstechnolo-gischen Dauerlauf mit ihren KindernSchritt halten können.

Leider spielen PC und Internet in vie-len Schulen immer noch eine unterge-ordnete Rolle, da Lehrer in diesenBereichen selbst nicht „fit“ sind. Diemeisten Schulen verfügen mittlerweilezwar über eine zumindest befriedigen-de Ausstattung mit PCs oder Note-books, diese werden jedoch zu weniggenutzt. Das Arbeiten mit dem Com-puter ist in der Schule immer noch dieAusnahme – dabei sollte es schonlängst die Regel sein! In diesen Bereichen wirken gut ausge-bildete und engagierte Lehrkräfte – imZusammenspiel mit den Eltern – prä-ventiv: was hier versäumt wird, kommtdie Gesellschaft später einmal teuer zustehen – bei der Strafverfolgung undOpfertherapie!

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Dr. Hendrik FörsterNordpfalzgymnasium Kirchheimbolanden

„Lehrkräfte am Pranger“ – Wie in Social Communties Rechte mit Füßen getreten werden und welcheMöglichkeiten Schule bietet, dagegen anzugehen

In Artikel 12 der Allgemeinen Erklä-rung der Menschenrechte, wie sie1948 von den Vereinten Nationen ver-abschiedet worden waren, heißt es„Niemand darf willkürlichen Eingriffenin sein Privatleben […] oder Beein-trächtigungen seiner Ehre und seinesRufes ausgesetzt werden.“ Die Realitätsieht in sogenannten Social Commun-ties im Internet jedoch anders aus.Zum einen geben Jugendliche in ihrenProfilen auf Plattformen wie studiVZ,schuelerVZ, wer-kennt-wen oderspickmich.de persönliche Daten preis,die ganz sicher nicht in die Öffentlich-keit gehören. Andererseits stellenSchüler immer häufiger ihre Lehrerin-nen und Lehrer an den Internet-Pran-ger. „Lehrer sind heute digitales Frei-wild“, meint auch Jörg Mühlhausenvom Philologenverband NRW.

Nach Hinweisen von Fachkollegennahmen Lehrer aus dem Bereich IT desNordpfalzgymnasiums Kirchheimbo-landen „schuelerVZ“ genauer unterdie Lupe.

Es stellte sich heraus, dass mehr als

60% aller Schülerinnen und Schülerder Schule dort angemeldet waren, fastalle mit einem eigenen Profil, in demsie u. a. ihre Telefonnummer, Adresse,Lieblings- und Hassfächer und häufigauch eine Vielzahl von Fotos veröffent-lichten. Auch heimlich aufgenommeneFotos von Kolleginnen und Kollegenwaren zu finden. Von großer Wut bishin zu tiefer Enttäuschung reichtenaber die Reaktionen der Lehrer, als sieüber fast ein Dutzend Lehrkräfte desNordpfalzgymnasiums Schmähkritik,menschenverachtende und ehrab-schneidende Äußerungen und ver-leumderische Aussagen lesen mussten.Einem Kollegen wurde sexueller Miss-brauch vorgeworfen, einem anderenAlkoholprobleme in seiner Familie – soetwas wollten die Kollegen nicht dul-den.

Doch wie war jetzt zu reagieren?

Natürlich gibt es vergleichbare Fälle ananderen Schulen, die jedoch häufignicht publik gemacht werden, um den„guten Ruf“ der Schule nicht zu gefähr-den. Bewusst wählte das Nordpfalz-

gymnasium hier einen anderen Weg.Wir haben das Problem nicht ver-schwiegen, sondern sind es aktiv ange-gangen.

Konsequent: Eine ganze Reihe vonMaßnahmen auf Grundlage der Schul-und Hausordnung wurden ausgespro-chen. Von zwei Schülern musste sichdas Nordpfalzgymnasium nach denVorfällen in schuelerVZ leider trennen,in einem Fall wurde Strafantrag durcheine Lehrkraft gestellt.

Präventiv: Mit dem Ziel, die Medien-kompetenz aller am Schulleben Betei-ligten weiter zu entwickeln, suchenwir den Kontakt mit dem Schuleltern-beirat sowie mit der Schülervertretungund informieren unsere Lehrkräfte inKonferenzen und schulinternen Lehrer-fortbildungen. Darüber hinaus habenwir für unsere Schule ein umfassendesMedienschutzkonzept entwickelt. Wirwollen zu einem verantwortungsbe-wussten Umgang mit den Neuen Me-dien erziehen und unsere Schülerschützen – aber auch unsere Lehrer!

Dass wir auf dem richtigen Weg sind, zeigt zum einen die erfolgreiche Bewerbung des Nordpfalzgymnasiums als„Projektschule 2008“ im Rahmen von „Medienkompetenz macht Schule“, für das u. a. unser Medienschutzkonzept aus-schlaggebend war. Darüber hinaus beginnt unsere präventive Arbeit, Früchte zu tragen, wie das Verhalten unsererSchülerinnen und Schüler in Social Communities zeigt.

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Foto: Gabe Photos / Gabriel Lima http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.de

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Rechtsunsicherheiten gibt es vor allemim Bereich der Schmähkritik. Auchspitze oder polemische Äußerungensind erlaubt, wenn sie nach der Inten-tion des Sprechers – zumindest auch –einen Beitrag zu einer Sachdebatte lei-sten sollen oder der Betroffene durch

sein Verhalten Anlass zu einer solchenÄußerung gegeben hat. Kürzlich hatbeispielsweise das Bundesverfassungs-gericht entschieden, dass die Bezeich-nung „Dummschwätzer“ nicht not-wendigerweise als Schmähkritik anzu-sehen ist, sondern unter Umständen

von der Meinungsfreiheit gedeckt seinkann. Im Bereich der Schmähkritikmuss immer eine Entscheidung unterBerücksichtung aller Umstände desEinzelfalls und nach einer umfassen-den Abwägung getroffen werden, wases sogar für Anwälte schwer macht, die

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Thorsten FeldmannJBB Rechtsanwälte, Berlin

Cyberbullying – Ein Fall für die Justiz?

Cyberbullying, wie es im allgemeinen,nicht-juristischen Sprachgebrauch ver-wendet wird, erfasst auch Sachverhal-te, die den Betroffenen zwar belästigenoder für diesen unangenehme Folgenhaben können, die allerdings nichtzugleich rechtlich zu beanstandensind. Nach juristischen Maßstäben hatjedermann in seiner beruflichenSphäre ein gewisses Maß an Öffent-lichkeit hinzunehmen, und zwar auchdann, wenn die Veröffentlichung alsnegativ angesehen werden muss.Beispiel spickmich.de: Fast alle Lehrer-verbände haben diesen Dienst als kla-ren Fall von Mobbing gebrandmarkt,die mit dem Fall befassten Gerichte

verneinten aber bislang unisono eineRechtsverletzung der Lehrer. Daher istnicht jeder Fall von Mobbing auch einFall für die Justiz.

Grund hierfür ist die Meinungsfreiheit.Die Anbieter von Internetportalen undderen Nutzer können sich auf Art. 5GG berufen. Nach ständiger Rechts-prechung des Bundesverfassungs-gerichts genießen Meinungen unab-hängig davon Schutz, ob sie wertlos,emotional, irrational oder nicht nach-vollziehbar sind. Ein solcher Schutzbesteht grundsätzlich auch für Äuße-rungen über Dritte. Die Grenzen derMeinungsfreiheit überschreiten im hier

interessierenden Kontext vor allemtextliche oder bildliche Darstellungen,die das allgemeine Persönlichkeits-recht des Betroffenen verletzen. Nichtimmer deckt sich dabei die Rechtslagein Bezug auf die Zulässigkeit einesInhalts mit der persönlichen Auffas-sung des Betroffenen, der naturgemäßeher dazu neigt, eine Rechtsverletzunganzunehmen. Daher sollte der Betrof-fene vor einem formaljuristischen Vor-gehen stets sorgfältig und vor allemdurch einen Fachmann prüfen lassen,ob überhaupt ein rechtswidriger Inhaltvorliegt. Als Daumenregel lassen sichfolgende Inhaltskategorien als rechts-verletzend qualifizieren:

Unwahre Tatsachenbehauptungen, also faktische Schilderungen, die nicht der Realität entsprechen („Herr X hatmich geschlagen“); in diese Kategorie fallen auch die üble Nachrede und die Verleumdung Tatsachenbehauptungen aus der Intim- oder Privatsphäre, selbst wenn sie zutreffend sind („Herr W ist schwul“,„Frau X hat Schulden“, „Herr Y hat ein Verhältnis mit seiner Nachbarin“, „Bei Herrn Z in der Wohnung ist dieDecke schimmelig“)Schmähkritiken, also Werturteile, die keinen Sachbezug aufweisen und die nach der Intention des sich Äußern-den alleine darauf gerichtet sind, den Betroffenen zu verletzenFormalbeleidigungen, also Werturteile aus der FäkalspracheBildliche Darstellungen, die ohne Einwilligung des Betroffenen angefertigt und veröffentlicht werden, also insbe-sondere heimlich aufgenommene Handyfotos und –videos.

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Zulässigkeit oder Unzulässigkeit derÄußerung zu beurteilen.

Gegen Community-Portale (zum Bei-spiel spickmich.de, schuelerVZ, Face-book oder MySpace) und alle ver-gleichbaren Dienste, die die beanstan-dete Darstellung nicht als eigenen,sondern lediglich als fremden Inhaltdes Nutzers verbreiten, kann der Be-troffene auch bei Vorliegen einerRechtsverletzung nicht sofort juristi-sche Schritte einleiten. Er muss denbetreffenden Diensteanbieter zunächstüber die Rechtsverletzung informieren,damit dieser die Chance erhält, denInhalt, von dem er vermutlich bisdahin nichts weiß, zu entfernen. DieInkenntnissetzung sollte so detailliert

wie möglich sein und all diejenigenAngaben enthalten, die dem Anbietereine eigene Rechtmäßigkeitsprüfungermöglichen. Ein Anwalt muss hierfüraber nicht beauftragt werden. DasInkenntnissetzungsschreiben sollte miteiner angemessenen Frist versehensein, innerhalb derer die Entfernungverlangt wird. Weil der Betroffene dieInkenntnissetzung beweisen muss,sollte sie schriftlich erfolgen und ent-weder per Einschreiben oder per Tele-fax übermittelt werden, damit imStreitfall eine Empfangsbestätigungvorgelegt werden kann. ErheblicheBeweisprobleme gibt es bei E-Mails.Nach ständiger Rechtsprechung be-steht kein Anscheinsbeweis dafür, dasseine versandte E-Mail auch angekom-

men ist. In aller Regel kann hier derZustellnachweis nicht geführt werden.

Die Erfahrung zeigt, dass seriöse Inter-netanbieter normalerweise Rechtsver-letzungen aus ihrem Angebot entfer-nen, nachdem sie von diesen Kenntniserlangt haben. Bei Beachtung der vor-genannten Schritte lassen sich daherdurchaus Erfolge erzielen. Proble-matisch bleiben allerdings rechtsver-letzende Internetveröffentlichungenaus dem eher „exotischen“ Auslandaußerhalb der EU, der Schweiz undden USA oder gänzlich anonymeWebsites. Aufgrund praktischerSchwierigkeiten bei der Zustellung istgegen derartige Internetseiten derzeitkaum ein Kraut gewachsen.

RA Thorsten Feldmann und Mitreferenten beim “Expertenhearing Cyberbullying”

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Dr. Klaus GlobigStellvertr. Landesbeauftragter für den Datenschutz

Cyberbullying aus der Sicht des Landesbeauftragten für den DatenschutzRheinland-PfalzMobben mithilfe des Internets stellteine zielgerichtete rechtswidrigeHandlung dar. Die Urheber handelnbewusst und gewollt zum Nachteilihrer Opfer. Ob dem Mobber klar ist,dass er gegen Rechtsnormen verstößtund wie diese genau aussehen, kanndahinstehen. Er will seinem Opferschaden und ihm wehtun, er will sichan seiner Macht erfreuen.

Die Erscheinungsformen dieses Han-delns sind vielfältig:•Hassplattformen sind von ihrer Ziel-setzung her schon für das Mobbenerstellt. Beispiele hierfür sind: RottenNeighbor, die Plattform, um Nachbarnzu diskreditieren, oder Aktivitätenunter der Überschrift „Hass auf dieoder den Ex“ auf speziellen Webseiten.•Bewertungsplattformen haben einganz anderes und grundsätzlich auchlegitimes Ziel: sie wollen andere überdie Qualität von Waren und Dienstlei-stungen aller Art informieren. Je nachAusgestaltung sind sie allerdings mehroder weniger anfällig für den Miss-brauch durch Mobber.•Plattformen aller Art, in denen allge-meine Informationen ausgetauschtoder verbreitet werden, wie z.B.Newsgroups, Foren und Blogs. SozialeNetzwerke im engeren Sinn (studiVZ,

wer-kennt-wen etc.) können ebenfallszu Mobbingzwecken missbraucht wer-den.

In der Praxis des LfD – und auch seinerVorgänger-Institution, der Daten-schutzaufsicht bei der ADD - habenMobbing-Fälle allerdings bislang nochkeine Rolle gespielt. Wahrscheinlichdeshalb, weil in solchen Fällen regel-mäßig Straftatbestände wie Belei-digung, Verleumdung, Stalking ver-wirklicht werden und dann der Gangzu den Strafverfolgungsbehörden –und in der Schule auch zu den schuli-schen Aufsichtsinstitutionen - näherliegt. Die Liste der in Betracht kom-menden Straftatbestände ist lang: §§185 ff., 201 ff., 238 StGB; §§ 23/33KunstUrhG.

Wo liegen aus datenschutzrechtlicherSicht besondere Probleme?Problematisch ist z. B. im Bereich vonBewertungsplattformen die Abgren-zung von sachlicher Bewertung zuMobbing; bekanntestes Beispiel sinddie Kategorien auf der Seite spick-mich.de. Die Kategorie „sexy“ ist alsunsachlich und mobbinganfällig gestri-chen worden, aber selbstverständlichkann auch eine sachliche Kategoriewie „Fachkompetenz“ zum Mobbing

genutzt werden: Wenn sich Schülerverabreden würden, einen missliebi-gen Lehrer zu mobben, könnten sie insolchen Kategorien bewusst und falschnegative Einträge vornehmen. DiesemRisiko kann man auf zweierlei Weisebegegnen: entweder man kann solchePlattformen ganz verbieten, oder mankann sich darum bemühen, möglichstviele Bewerter zu mobilisieren.

Ein bedeutsames datenschutzrechtli-ches Problem ist aber die Frage: Wiekann der Verursacher von Mobbingund Stalking festgestellt werden? Er hatnämlich viele Möglichkeiten, im Netzunerkannt zu agieren. Hier bestehtsowohl im tatsächlichen wie im recht-lichen Bereich Aufklärungs- undDiskussionsbedarf. Es stehen sich un-terschiedliche Interessen gegenüber:Jedermann will im Netz die Möglich-keit haben, die Angebote so zu nutzen,dass niemand Informationen über seinVerhalten zweckwidrig und sach-fremd, möglicherweise sogar zu sei-nem Nachteil, nutzen kann.Die Opfer haben demgegenüber einlegitimes Interesse daran, dass Rechts-verletzer nicht unerkannt durch dieMaschen schlüpfen. Ein wichtiges Stichwort in diesemZusammenhang ist das Identitäts-

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management. Wie kann in Foren undsonstigen Plattformen sichergestelltwerden, dass keine falschen Identitä-ten genutzt werden, dass niemand einefalsche Identität vortäuschen kann?Hier setzen technisch-organisatorischeLösungen ein, die mit dem Stichwortdigitale Signatur verknüpft sind.

Wenn man den Verursacher namhaftgemacht hat, muss pädagogisch oderrechtsförmlich, sei es mit Mitteln desStraf-, Zivil- oder Schulrechts, auf denTäter eingewirkt und dem Opfersoweit wie möglich Genugtuung ver-schafft werden.

Unabhängig von der Frage, werVerursacher der rechtswidrigen Inter-

net-Einträge ist, bleibt es ein Anliegendes Opfers, so schnell wie möglich dieEntfernung belastender Web-Einträgezu erreichen. Dies ist nicht in jedemFall unproblematisch. Am ehestengelingt es rasch und reibungslos beisolchen Web-Seiten mit einemAnsprechpartner in Deutschland, diegrundsätzlich seriös sind. Ich denkehier an die etablierten sozialen Netz-werke und an google, soweit dieCache-Speicherungen betroffen sind.Die für das Sitzland des Webseiten-Betreibers zuständigen Datenschutz-aufsichtsbehörden (dies sind nichtimmer die Landesdatenschutzbeauf-tragten, siehe die Liste unterwww.datenschutz.de/institutionen)können Hilfestellung leisten.Bei ausländischen Anbietern kann dieserheblich schwieriger sein.

Ist gesetzgeberisches Handeln not-wendig?In Südkorea ist ein Gesetz zu Vermei-dung von Mobbing im Internet verab-schiedet worden, in dem anonymesPosten im Internet untersagt wird.Hintergrund war der Suizidfall einergemobbten berühmten Schauspielerin.Ebenso führte der US-Staat Missouri2008 ein Gesetz gegen Cybermobbingein. Der Suizidfall eines Teenagers dorthatte weltweit große Empörung ausge-löst.Ob die derzeitige Rechtslage inDeutschland in diesem Zusammen-hang nachbesserungsbedürftig ist,muss die Erfahrung zeigen. KonkreteFälle, die auf rechtliche Defizite hin-weisen würden, sind dem Daten-schutzbeauftragten Rheinland-Pfalznoch nicht unterbreitet worden.

Dr. Klaus Globig und Mitreferenten beim “Expertenhearing Cyberbullying”

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Gabriele Lonz Leiterin der Geschäftsstelle "Medienkompetenz macht Schule",

Landesmedienzentrum Rheinland-Pfalz

Strategien für Bildung und JugendJugendmedienschutz im 10-Punkte-Programm „Medienkompetenz macht Schule“

Internet und Handy werden von derjungen Generation, den sogenannten"Digital Natives" (aus: "GenerationInternet" von John Palfreu/Urs Gasser),intensiv genutzt. Damit sind jedochnicht nur Chancen, sondern auch Risi-ken verbunden. Eines dieser Risiken ist"Cyberbullying" = Mobbing im Inter-net.

Nicht nur Schülerinnen und Schüler,sondern auch Lehrkräfte sind inzwi-schen verstärkt Mobbing-Opfer. Die Gewerkschaft Erziehung und Wis-senschaft gibt u. a. Tipps für Lehrkräftezum Umgang mit Cyberbullying: "coolbleiben", "konsequent" und "professio-nell handeln". "Professionell handeln"im Sinne von Selbstbewusstsein zei-gen, sich nicht in die Opferrolle bege-ben, miteinander im Team arbeiten,Schüler-Lehrer-Feedback im Unterrichtorganisieren usw. (Link siehe Seite 27).Insbesondere muss es Ziel sein, einvertrauensvolles und wertschätzendes,gewaltfreies Schulklima zu schaffenund die Schülerinnen und Schüler zueinem selbstbewussten, reflektiertenund entscheidungsfähigen Umgangmit Internet und Handy zu erziehen.Deswegen hat der Jugendmedien-schutz - im Sinne eines technischen,pädagogischen und rechtlichen Ju-gendmedienschutzes - eine zentrale

Bedeutung im 10-Punkte-Programmder Landesregierung. Ziel des Landes-programms ist die Förderung derMedienkompetenz aller an schulischerBildung Beteiligten: Lehrkräfte,Schulleitungen, Eltern sowie Schü-lerinnen und Schüler.

Folgende Maßnahmen werden seitdem Schuljahr 2007/2008 umgesetzt:2007 wurden in Kooperation mit derEU-Initiative klicksafe 43 Landes-moderatorinnen und Landesmodera-toren Jugendmedienschutz qualifi-ziert, die 2008 landesweit in regiona-len Veranstaltungen 561 Lehrkräfte zu"Jugendmedienschutzberatinnen und -beratern an Schulen in Rheinland-Pfalz" ausbildeten. Diese Weiterbildung wird auch 2009wieder angeboten. Jede Schule in Rheinland-Pfalz erhältdamit die Möglichkeit, bis zu 2 Mit-glieder ihres Kollegiums schulen zulassen, damit diese als Mulitplikatorenin ihrer Schule tätig werden können.Sie informieren ihr jeweiliges Kollegi-um über die Möglichkeiten und Risi-ken von Internet und Handy, machenweiterführende Materialien zugäng-lich, stehen als Ansprechpartner bereitund fungieren als Schnittstelle zwi-schen ihrer Schule und einem landes-weiten Netzwerk zur Förderung der

Medienkompetenz. Die Weiterbildung vermittelt nebenSachinformationen zu jugendmedien-schutzrelevanten Themen praktischeTipps zur Vermittlung der Inhalte imKollegium. Zur Unterstützung der Um-setzung in Schule und Unterricht er-hält jeder Teilnehmer zwei Exemplare(eines davon für seine Schule) desklicksafe-Lehrerhandbuchs "Knowhowfür junge User", inklusive des Zusatz-moduls "Was tun bei Cyber-Mobbing?"(vgl. Seite 16).Ein Liste der aktuellen Termine sowiealler Schulen, an denen bereits Lan-desmoderatorinnen und –moderatorenbzw. Jugendmedienschutzberaterinnenund –berater tätig sind, finden Sieunter http://medienkompetenz.rlp.de-/10-punkte-programm/medienschutz.-html .Wie schon im vergangenen Jahr wer-den den Jugenmedienschutzberaterin-nen und –beratern auch 2009 verein-zelt vertiefende zentrale Fortbildungs-veranstaltungen angeboten. Die Anmeldung zu den Fort- undWeiterbildungsveranstaltungen erfolgtüber das Online-Portal für Fort- undWeiterbildung: http://tis.bildung-rp.de.Zusätzlich zu dieser Initiative werdenauf Ebene der Projektschulen der zwei-ten Runde "Medienkompetenz machtSchule" u. a. schulische Umsetzungs-

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konzepte zum Jugendmedienschutzentwickelt und erprobt, die anschlie-ßend allen anderen Schulen zur Ver-fügung gestellt werden sollen.

Auch auf Seiten der Eltern gewinnenFragen hinsichtlich der sicheren Me-diennutzung und des Medienkonsumsihrer Kinder zunehmend an Bedeu-tung. Aus diesem Grund wurde beimLandesmedienzentrum Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit klicksafedie „Zentrale Agentur für Elternarbeitzur Förderung der Medienkompetenz“eingerichtet. Diese ist über die Inter-netseite http://eltern.medienkompe-tenz.rlp.de zu erreichen. Elternvertreterinnen und -vertreter, För-dervereine, Schulleitungen und Lehrer-kollegien aller Schulen in Rheinland-Pfalz können über ein Online-Anfrage-formular externe Fachkräfte zur Durch-führung von Elterninformationsver-anstaltungen anfragen. Zusätzlichewerden auf der o. g. Internetseite Infor-mationsmaterial und Checklisten be-reitgestellt. Im Referentenpool befinden sich dankder Zusammenarbeit mit Institutionenwie dem MedienkompetenznetzwerkKoblenz, der VerbraucherzentraleRheinland-Pfalz sowie der medien+-bildung.com gGmbH neben Medien-pädagoginnen und –pädagogen auch

Verbraucherschützerinnen und –schüt-zer, Suchtexpertinnen und –expertensowie Sozialarbeiterinnen und –arbei-ter.

Im zweiten Halbjahr 2008 konntenReferentinnen und Referenten für 101Elternveranstaltungen zu verschiede-nen Themenbereichen des Jugend-medienschutzes vermittelt werden.Auch 2009 erhalten die Schulen beiBegleichung des Referentenhonorarswieder eine finanzielle Unterstützung– bis zu 200 € pro Kalenderjahr, auchfür Referentinnen und Referenten, dienicht über das Portal vermittelt wer-den.

An acht Projektschulen des 10-Punkte-Programms wurden 2008 in Zusam-menarbeit mit der bundesweiten Initia-tive jugendschutz.net sehr erfolgreich130 Schülerinnen und Schüler zu "Me-dienscouts" ausgebildet - mit dem Ziel,„die Kinder und Jugendlichen für dieRisiken der Internetnutzung zu sensibi-lisieren und über Möglichkeiten desSelbstschutzes zu informieren". Es gingdarum, „Schülerinnen und SchülernRüstzeug zu vermitteln, wie sie sichbeim Surfen und Chatten sicherheits-bewusst verhalten können und diesesVerhalten in einem geschützten, me-dienpädagogischen Setting mit ihnen

zu trainieren und zu reflektieren." Als"Peerleader" und Multiplikatorengaben sie ihr Wissen im Anschluss, z.B. durch Vorträge, an ihre Mitschülerweiter, um so ein zunehmendesBewusstsein für Problemstellungenund Lösungsansätze in der gesamtenSchülerschaft zu schaffen. Es ist geplant, diese Ausbildung 2009auch an weiteren Schulen anzubieten.Ab dem Frühjahr 2009 finden Sie wei-tere Informationen auf der Internetseitehttp://medienkompetenz.rlp.de/10-punkte-programm/medienschutz-/schuelerfortbildung-medienscouts.-html.Für die Arbeit der Schulleitungen istder Jugendmedienschutz vor allem inrechtlicher und verwaltungstechni-scher Hinsicht relevant. Um sie darinzu unterstützen, ist eine Handreichungmit rechtlichem Schwerpunkt undFallbeispielen für 2009 in Vorberei-tung. Größere regionale Veranstaltun-gen für Schulleitungen und Schulauf-sicht sollen dieses Angebot ergänzen.

Alle Informationen zum 10-Punkte-Programm der Landesregierung "Me-dienkompetenz macht Schule", u. a.auch Informationen zur neuen Bewer-bungsrunde 2009, finden Sie auf derInternetseite www.medienkompetenz.-rlp.de.

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Ansprechpartner bei Fällen von Cybermobbing

Aufsichts- und DienstleistungsdirektionAnsprechpartner sind Ihre jeweiligen Schulaufsichtsreferentinnen bzw. -referenten, die Ihnen ggf. auch die zuständigeStelle für eine juristische Beratung nennen können.

Schulpsychologische BeratungszentrenSie bieten professionelle Beratung für Schulen, Lehrkräfte, Kollegien und Schulleitungen sowie für Schülerinnen, Schülerund deren Eltern an.http://ifb.bildung-rp.de/wir-ueber-uns/standorte/schulpsychologische-beratungszentren.html

Moderatorinnen und Moderatoren für Gewaltprävention und –interventionHier erhalten Schulen Beratung, Unterstützung und Information im Bereich Gewaltprävention und –intervention, z. B.im Rahmen von Konferenzen oder auf Studientagen, u. a. mit dem Schwerpunkt „Maßnahmen gegen Mobbing“.http://ifb.bildung-rp.de/ (unter: Themen / Gewaltprävention / Moderatorengruppe)

PolizeiIhre nächstgelegene Polizeidienststelle ist Ansprechpartner für das Stellen einer Strafanzeige. Denken Sie daran, Beweisezu sichern (z. B. durch Screenshots - über Taste „Druck“, dann z. B. in ein Textdokument mit „Strg“ und „V“ einfügen).

Weiterführende Materialien

Zusatzmodul „Was tun bei Cyber-Mobbing?“ Arbeitsmaterialien für den Unterricht von klicksafe.de – Projekt im Rahmen des „Safer Internet Programme“ derEuropäischen Union für mehr Sicherheit im Internetwww.klicksafe.de (unter: Themen / Cyber-Mobbing)

Themenblätter im Unterricht – Nr. 16: MobbingBundeszentrale für politische Bildunghttp://www.bpb.de/files/RQFPM0.pdf

Unterrichtsmaterialien zum Film “Let`s Fight It Together” von digizen.org (auf Englisch)http://www.digizen.org/downloads/Let`sFightItTogether-guide.pdf

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Handlungsempfehlungen:

„Tipps und Hinweise zum Umgang mit Cyber-Mobbing“Gewerkschaft Erziehung und Wissenschafthttp://www.gew.de/Tipps_und_Hinweise_zum_Umgang_mit_Cyber-Mobbing.html

„Mobbing von Lehrkräften im Internet - Handlungsempfehlungen“Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalenhttp://www.schulministerium.nrw.de/BP/Lehrer/Beratung_Lehrkraefte/Internet-Mobbing/Handlungsempfehlungen_Mobbing.pdf

„No blame approach“fairaend - Praxis für Konfliktberatung, Mediation, Supervision und Weiterbildunghttp://www.no-blame-approach.de

Informationsbroschüren und –websites:

„Cyber-Bullying!“Infoflyer für Schülerinnen und Schüler des ServiceBureau Jugendinformationen, Bremenhttp://www.servicebureau.de/publication.php

„Mobbing – Schluss damit!“Moderierter Chat für Kinder, „Erzählforen“ für Eltern und Lehrer, Sammlung „Ideen gegen Mobbing“ von Seitenstark.dehttp://mobbing.seitenstark.de/index.asp

„FERTIGMACHEN ist TABU“Comic-Flyer von Handysektorhttp://www.handysektor.de/download/fertigmachen_ist_tabu.pdf

Stand: 11.02.2009

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Aktuelles aus den LMZAktuelles aus den LMZ

Vorankündigung:

Am 28.05.2009, dem Donnerstag vor Pfingsten, wird im Gymnasium Theresianum in Mainz die 5. iMedia stattfinden.Schwerpunktthema in diesem Jahr ist

Gemeinsam lernen für die Zukunft – Interaktive Lernwelten

Thematisch stehen damit alle multimedialen Lehr-Lern-Angebote im Fokus, in denen selbstgesteuertes und individualisier-tes Lernen möglich ist und die dadurch einen lebendigen und effektiven Unterricht fördern. Im Unterschied zu allen „ein-kanaligen“ Lernangeboten, in denen ein „Sender“ einem „Empfänger“ gegenübersteht, erlaubt interaktives LernenDifferenzierungen in jedem neuen Lernprozess: eine Passung an die jeweils besonderen Voraussetzungen und Bedürfnissedes einzelnen Lernenden bzw. der Lerngruppe und deren aktive und mitgestaltende Einbeziehung in den Prozess.Das Tagungsprogramm der 5. iMedia wird nach einer Eröffnungsveranstaltung wieder mit einer breiten Palette praxisorien-tierter Infoshops sowie einem Angebot von Verlagen, Firmen und Bildungseinrichtungen gefüllt sein. Die inhaltlichenInfoshop-Angebote möchten wir in diesem Jahr stärker bündeln und weitgehend fachbezogen ausrichten. Ein Fach, einRaum, ein zentraler Ansprechpartner vor Ort, alle Material- und Beratungsangebote konzentriert an einer Stelle, in einemsinnvollen systematischen Zusammenhang - so stellen wir uns vor, Ihnen Laufen und Suchen zu ersparen und uns an IhrenBedürfnissen auszurichten.

Gerne möchten wir – um die Interaktivität auch in die Vorbereitung der Veranstaltung einfließen zu lassen – an die medie-nengagierten Lehrerinnen und Lehrer im Land einen "CALL for PAPERS" richten und sie einladen, gute Ideen undErfahrungen aus ihrem Unterricht in die iMedia einzubringen. Sei es, dass Sie eigene Unterrichtsprojekte im Rahmen einesInfo-Shops selbst vorstellen möchten, sei es, dass Sie in einer Projektebörse den Austausch mit Kolleginnen und Kollegensuchen – setzen Sie sich, wenn Sie neugierig oder interessiert sind, mit dem Organisationsteam im LMZ in Verbindung!Wir freuen uns, wenn Sie mit Ihren Beiträgen die iMedia bereichern und wir so eine noch engere Verzahnung mit der schu-lischen Praxis erreichen können.

Für weitere Informationen schauen Sie auf die Internetseite http://imedia.bildung-rp.de/.

Ansprechpartner:Inhaltliche Fragen: 0261-9702-230 Dr. Claudia Schittek • [email protected]: 0261-9702-224 Dirk Gäb • [email protected]

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Carmen Breitbach

Filmbüro und SchulKinoWoche 2009 TERMIN 23.-27.11.2009

„Müssen wir den Film jetzt auch noch besprechen?“

Eine Frage, die nicht selten von einemleicht genervten Stöhnen begleitetwird, untermauert von Gemurmel undder Aussage: “Ist doch alles klar…“

Setzt man sich jedoch über dieseAussagen hinweg und beginnt zu hin-terfragen, was denn nun „alles klar“sei, so erlebt man nicht selten Überra-schungen. Die filmischen Geschichtenund ihre Protagonisten werden Pro-jektionsfläche und Maßeinheit zur Prü-fung der eigenen Gedanken, Welt- undWertvorstellungen.

Mutig und selbstbewusst die eigeneMeinung zu vertreten, ist im Alltag oftmit Schwierigkeiten verbunden. Filmeerzählen Geschichten von eben sol-chen Hindernissen und dem Umgangmit ihnen. Dramaturgie, Filmmusik und die Ka-meraführung machen uns sensibel fürSituationen und lassen uns das eigeneHandeln überdenken.Das Sprechen über die Erlebnisse derProtagonisten bietet den Platz, eigeneErfahrungen einfließen zu lassen, ohneeinen für die Anderen sichtbaren Be-zug zur eigenen Person herstellen zumüssen.Andere Kulturen mit ihren unterschied-

lichen Wert- und Normvorstellungenliefern ebenso einen Rahmen fürGeschichten wie das eigene kulturelleUmfeld.Filme wie „Drachenläufer“ oder „Foot-ball undercover“ zeigen Zeiten undKulturen, die nicht jedem zugänglichsind, während Filme wie „Die Klasse“oder auch der Repertoirefilm „DerTaschendieb“ Geschichten erzählen,die unabhängig von Ort und Zeit all-täglich geschehen können. Die Frage„Wie würde ich mich in dieserSituation verhalten?“ zu beantworten,erfordert von Schülern Einfühlungs-vermögen, den Vollzug eines Perspek-tivenwechsels und die Fähigkeit, einalternatives Ende der Handlung zukonstruieren - überprüft und gemessenan den eigenen, realen Erfahrungen. Filme sind für die Sensibilisierung eineemotionale und gefahrenfreie Projek-tionsfläche, die für den Unterrichtnutzbar und gewinnbringend ist.

Das Filmbüro im Landesmedienzen-trum bietet Lehrerinnen und Lehrerndas ganze Jahr, auch über dieSchulKinoWoche hinaus, Beratungund Informationsmaterial für denEinsatz von Filmen im Unterricht.Informieren Sie sich auf der Homepage

unter „Film im Unterricht“ http://lmz.-rlp.de/medienbildung.html über aktu-elle Lehrerfortbildungen, Kinosemina-re oder rufen Sie uns an.

Die SchulKinoWoche Rheinland-Pfalzwird veranstaltet von VISION KINO -Netzwerk für Film- und Medienkom-petenz in Kooperation mit demMinisterium für Bildung, Wissenschaft,Jugend und Kultur, dem Landes-medienzentrum Rheinland-Pfalz undder Bundeszentrale für politischeBildung. VISION KINO ist eineInitiative des Beauftragten der Bundes-regierung für Kultur und Medien, derFilmförderungsanstalt, der StiftungDeutsche Kinemathek und der „Kinomacht Schule“ GbR und steht unter derSchirmherrschaft von BundespräsidentHorst Köhler.

Kontaktdaten:FilmbüroCarmen Breitbach: LeitungDaniela Breiden: päd. Mitarbeiterin

E-Mail: [email protected].: 0261 9702 - 400

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Gabriele Lonz, Katina Hahn

Medienkompetenz macht Schule 3. Bewerbungsrunde im 10-Punkte-Programm der Landesregierung

Die dritte Bewerbungsrunde hat begonnen:Bereits seit 2007 werden Schulen in Rheinland-Pfalz im Rahmen des 10-Punkte-Programms der Landesregierung„Medienkompetenz macht Schule“ bei der Vermittlung umfassender Medienkompetenz unterstützt.Nachdem bislang 50 Modellschulen gefördert werden konnten, besteht auch 2009 wieder die Möglichkeit, sich für dieTeilnahme am Landesprogramm zu bewerben.

Modellschule sein bedeutet:

• Entwicklung und Umsetzung eines schulischen Medienkonzepts • Erhöhung der Unterrichtsqualität durch ‚neue’ mediale Lerninhalte und –methoden • Ausbau der technischen Infrastruktur der Schule • Ausstattung mit den Schulnetzwerklösungen MNS+ oder Skolelinux • Unterstützung und Vernetzung durch Arbeitstagungen, Fort- und Weiterbildung

Weitere Informationen zur Bewerbung und den oben genannten Inhalten finden Sie unter www.medienkompetenz.rlp.de.Die geförderten Schulen werden auf der 5. iMedia am 28. Mai 2009 in Mainz bekannt gegeben.

Die Geschäftsstelle "Medienkompetenz macht Schule" im Landesmedienzentrum unterstützt Schulen, die diese Förderungerhalten wollen, durch Information, Beratung und weitere Maßnahmen.

Anfragen sind zu richten an:Landesmedienzentrum (LMZ) Rheinland-PfalzGeschäftsstelle „Medienkompetenz macht Schule“Hofstraße 257 c, 56077 KoblenzE-Mail: [email protected].: 0261 9702-200.

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Medienbildung in der Grundschule

In einer Mediengesellschaft gehört die Beherrschung des Computers, der visuellen, auditiven sowie audiovisuellen Medienund ihrer Bestandteile zur grundlegenden Bildung. Kinder gehen vom Foto bis zum Computer schon sehr früh ganz selbst-verständlich mit diesen Werkzeugen für das Lernen um. „Medienkompetenz“ ist eine Kulturtechnik, die es zu erlernen gilt.Seit 2002 gibt es im Landesmedienzentrum Rheinland-Pfalz eine Gruppe von Pädagoginnen und Pädagogen, dieSchülerinnen und Schülern der Primarstufe – und natürlich deren Lehrerinnen und Lehrern - diese Medienkompetenz kon-kret vermitteln. Kinder erwerben danach Kenntnisse und Fähigkeiten, um Medien für sich zu nutzen, den souveränen Umgang mit ihnenzu erlernen, eine ihnen angemessene Entschlüsselungsfähigkeit zu entwickeln (=> Lesekompetenz) und sie sinnvoll undkreativ im Alltag einzusetzen. Grundlage ist das Medienkonzept des LMZ.Die Aufgabe des Teams Grundschule besteht in der vielfältigen Erarbeitung und Darstellung von Medienprojekten und derVeröffentlichung von Tipps und Infos aus dem Medienbereich. Immer steht die Verbindung zum konkreten Unterricht dereinzelnen Fächer im Vordergrund. Die Ergebnisse sind zu sehen auf der Seite: http://medienbildung-gs.bildung-rp.de.

AAus dem LMZ-Tus dem LMZ-Teameam

Mo – Mi 8.00 – 16.00 Uhr Raum 237Tel.: 0261 9702-211 [email protected]

Gerd Cichlinski ist Fachleiter für Deutsch am Studienseminar GHSNeuwied, Lehrer an der GS Koblenz-Metternich-Oberdorf und fürzwei Tage ans LMZ abgeordnet.Seine Arbeitsschwerpunkte sind multimediale Projekte mit Video,Audio, Foto, PowerPoint, handlungsorientierte Filmanalyse, ThemaFernsehen, Medienkonzept (Mediendidaktik, Medienerziehung) sowiedie Betreuung der Bildungsserverseiten Deutsch/Primarstufe und„Medienbildung in der Grundschule“.

Mi - Do 8.00 – 16.00 Uhr Raum 237Tel.: 0261 9702-211 [email protected]

Jens Heinroth ist Lehrer an der Schwerpunkt- und Ganztagsgrund-schule Freiherr-vom-Stein in Koblenz und für zwei Tage an das LMZabgeordnet. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Audio-, Video- undComputerarbeit im Rahmen der Ganztagsschule. Er beschäftigt sich mitdem Einsatz digitaler Medien als Instrument der Differenzierung inheterogenen Lerngruppen. Außerdem betreut er die Seite „Medienbil-dung in der Grundschule“.

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Mi 8.00 – 16.00 Uhr Raum 222Tel.: 0261 9702-222 [email protected]

Theodor Kubitzki ist Konrektor an der Rottmannschule in Simmern undan einem Tag in der Woche ans LMZ abgeordnet.Im Grundschulteam ist er für den Bereich Desktop-Publishing(Schülerzeitung an GS) verantwortlich. Des Weiteren ist er für das EU-Projekt eTwinning (elektronische Schulpartnerschaften in Europa) füralle Schularten zuständig.

Mi 8.00 – 16.00 Uhr Raum 222Tel.: 0261 9702-222 [email protected]

Carola Renz unterrichtet an der GS Hahnstätten und ist für einen Tagpro Woche an das LMZ abgeordnet. Im Grundschulteam ist sieAnsprechpartnerin für die Medienerziehung im Rahmen der IFA„Englisch“. Die Arbeit mit Audiosoftware, PowerPoint und der hand-lungsorientierte Einsatz authentischer englischsprachiger Filme zusach- und landeskundlichen Themen stehen im Fokus ihrer Arbeit.

Im Jahr 2009 bildet die Arbeit mit dem Lernprogramm „Lernwerkstatt 7“ den Schwerpunkt des Teams. 500 Lizenzen desProgramms wurden für die Grund- und Förderschulen des Landes erworben. Innerhalb der nächsten beiden Jahre werdenKolleginnen und Kollegen in diesem Programm geschult, damit es flächendeckend an den Grund- und Förderschulen ein-gesetzt werden kann.

Zentrale Vorteile des Programms sind unter anderem, dass alle Übungen- auf einer integrierten Oberfläche vereinigt sind,- der Aufbau aller Übungen durch eine sehr klare und stringente Benutzerführung ein schnelles Navigieren inner-

halb des Programms ermöglicht,- während des Lernens und Übens zahlreiche Hilfestellungen geben werden, mit denen die Kinder ihre Lösungen

überprüfen und überdenken können,- die Möglichkeit besteht, die angebotenen Übungen zu verändern bzw. eigene Übungsdateien zu erstellen und

das Programm somit inhaltlich differenziert und bedarfsgerecht an den eigenen Unterricht anzupassen,- ein Lernstandsprotokoll jedes einzelnen Kindes anlegt wird, so dass die Lehrerin/der Lehrer und die Kinder stets

Einblick in das Geleistete haben.

Damit werden zentrale Forderungen des „Orientierungsrahmens Schulqualität für Rheinland-Pfalz“, der „NeuenGrundschulordnung für Rheinland-Pfalz“ und der Bildungsstandards Grundschule erfüllt.

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ServiceangeboteServiceangebote

Das Landesmedienzentrum hält vielfältige Unterstützungsleistungen für Sie bereit. Auszugsweise stellen wir Ihnen hiereine Auswahl unseres Angebotes vor. Informieren Sie sich umfassend über unsere Angebote unter: www.lmz.rlp.deDort finden Sie auch weiterführende Informationen zu unserem gesamten Tätigkeitsbereich und die Kontaktdaten weitererAnsprechpartner.Der Schwerpunkt unseres Angebotes liegt in der Versorgung mit den geeigneten Medien und dem technischen undmedienpädagogischen Know-how. Profitieren Sie von unseren Erfahrungen im Bereich des Einsatzes von Medien anSchulen! Für den telefonischen Kontakt zu unseren Mitarbeitern wählen Sie 0261 9702- und ergänzen die jeweilige Durchwahl.

Unser Service für Sie:

Unsere Mediathek hält etwa 18.000 AV-Medien zu allen Schulfächern und vielen Themenbereichen zur Ausleihe für Siebereit. Unter der Adresse https://inmis.bildung-rp.de steht Ihnen der Online-Zugriff auf den Verleihkatalog zur Verfügung.Die Recherche und Bestellung von Medien kann daher auch bequem von zu Hause erfolgen.

Ihre Ansprechpartner in der Mediathek sind:Frau Gilles -106 [email protected] Möller -102 [email protected] Brauburger -103 [email protected]: -105

Mediathek

Das „Multimediale Schulfernsehen“ des SWR strahlt pro Jahr mehrere hundert Sendungen aus, die insbesondere für denschulischen Einsatz konzipiert sind. Wenn Sie die Gelegenheit zur Aufzeichnung verpasst haben, können Sie bei unseremMitschnittdienst einzelne Sendungen, ganze Sendereihen oder auch die dazugehörigen Medienpakete bestellen. Die Listeder lieferbaren Titel finden Sie auf der Homepage des LMZ unter Service/Schulfernsehen.

Ihre Ansprechpartnerin im Mitschnittdienst ist:Frau Leja -225 [email protected]

Multimediales Schulfernsehen

Wir machen Medien mobil. Sie haben zwar eine gute Idee für die Förderung der Medienkompetenz Ihrer Schüler, aberes mangelt an der erforderlichen Technik in Ihrer Schule? Dann kontaktieren Sie uns. Wir kommen mit unserem„MedienMobil“ vor Ort und unterstützen Sie sowohl technisch als auch medienpädagogisch bei der Umsetzung IhresKonzepts. Die einzige Voraussetzung ist, dass es sich um ein Unterrichtsprojekt handelt.

Ihre Ansprechpartner für das MedienMobil sind:Herr Reiner -234 [email protected] Schnier -236 [email protected] (Di. und Do.)

MedienMobil

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Auf Sie wartet eine bunte Vielfalt an Bildern! Sie repräsentieren die Landeskunde von Rheinland-Pfalz mit dem Blick aufGeographie, Kunstgeschichte, Politik und Gesellschaft, Natur und Umwelt sowie Wirtschaft und Verkehr. UnsereLuftbilder dokumentieren sogar flächendeckend die ganze westliche Bundesrepublik einschließlich des ehemaligenZonenrandgebiets. Unser Bildbestand von ca. einer Dreiviertelmillion Bildern reicht aus der Zeit um 1870 bis in dieGegenwart. Ein beachtlicher Teil der Aufnahmen liegt digitalisiert in einer Datenbank vor. Prinzipiell können Sie jedesBild in digitalisierter Form erhalten!Darüber hinaus bietet das LMZ Fachvergrößerungen, Overhead-Folien, Beratung zur digitalen Bildarchivierung, digitaleSpeicherung Ihrer Bilder und fachgerechte Aufarbeitung auch von historischen Aufnahmen. Außerdem können Sie unsgerne für die Übernahme von historischem Bildmaterial ansprechen! www.bildagentur.lmz.rlp.de

Ihre Ansprechpartnerinnen in der Bildagentur sind:Frau Noack -100 [email protected] Schunk-Heller -101 [email protected] Hryniewicz -104 [email protected] Goblitschke -122 [email protected]

Bildagentur

Wir setzen Sie ins rechte Licht:• Wir erstellen für Sie Fotodokumentationen und Reportagen nach Absprache.• Wir fertigen für Sie Flyer und Broschüren.• Der Bereich Mediendesign übernimmt für Sie die Druckvorstufenarbeit vom Layout bis zum fertigen Druckerzeugnis. • Wir digitalisieren Ihre Bilder und drucken Ihre Daten bis DIN-A 0 und größer für Ausstellungen oder Messen.

Ihr Ansprechpartner für den Bereich Mediendesign ist:Herr Goebel – 381 [email protected]

Mediendesign

Unsere Fortbildungsangebote finden Sie stets aktuell in der Online-Datenbank https://tis.bildung-rp.de/tis-online, überdie Sie auch die Anmeldung vornehmen können.

Ihre Ansprechpartner für das TIS-Portal sind:Frau Westhoff -205 [email protected] Gäb -224 [email protected]

Haben Sie spezielle Fortbildungswünsche für das gesamte Kollegium oder ein Team Ihrer Schule? Auf Anfrage bietenwir praxisorientierte Fortbildungen als Konferenz, Workshop oder Studientag zum Themenfeld Medienbildung, Lernenmit Medien und multimediale Lernarrangements – in Ihrer Schule oder im LMZ.

Ihre Ansprechpartnerin für individuelle Fortbildungen ist:Frau Dr. Schittek -230 [email protected]

Fortbildungen

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Im Rahmen von eSchule24 entwickelt das Landesmedienzentrum Internetportale für Schulen und Schulbehörden. DieSchulen können mit unseren Lösungen selbstständig Arbeitsverträge abschließen, Studierende können Schulpraktikabuchen, Hochschulabsolventen können sich für den Schuldienst bewerben und vieles andere mehr.eSchule24 verwaltet die Daten zentral und stellt sie übergreifend in allen Portalen zur Verfügung.Ihr Ansprechpartner für eSchule24 ist:Herr Korb -350 [email protected] -500

MNS+ steht für eine standardisierte und konfigurierte Basis einer Netzwerklösung, die an die schulspezifischen An-

forderungen angepasst werden kann. MNS+ kann dynamisch in das jeweilige Medienkonzept der Schule integriert wer-den. Dabei spielt es keine Rolle, ob Rechnerräume, Medienecken oder mobile Systeme mit Funkanbindung geplantsind.

Ihre Ansprechpartner für MNS+ sind:Herr Gros -360 [email protected] Lindner -305 [email protected] Hellweg -308 [email protected] Palme -304 [email protected] Bertsch -228 [email protected] die Kommunikation mit den Schulverwaltungen zu beschleunigen und gleichzeitig einen sicheren E-Mail-Verkehr zuermöglichen, hat das Landesmedienzentrum alle rheinland-pfälzischen Schulen in ein flächendeckendes E-Mail-Netz ein-gebunden. Sie haben Fragen zu EPoS? Ihr Ansprechpartner für EPoS ist:Herr Kraus -303 [email protected]

IT-Administration/Schulmanagement

Gerade für Kinder und Jugendliche birgt das Internet nicht nur die Chance der Wissenserweiterung, sondern auch eineReihe von Gefahren.Das Portal Jugendmedienschutz bietet eine Fülle von Informationen zu rechtlichen Fragen im Internet und gibt Hinweise,wie man Kinder und Jugendliche schützen kann. Ihre Ansprechpartnerin für den Bereich Jugendmedienschutz ist:Frau Lentz -226 [email protected]

Jugendmedienschutz

Unsere landeskundlichen und kulturgeschichtlichen Ausstellungen (nähere Informationen unter: www.lmz.rlp.de/service/ausstellungen) sind zum Großteil als Wanderausstellungen in ganz Rheinland-Pfalz unterwegs. Sie sind für dieBildungsarbeit konzipiert worden und können von Schulen und anderen Bildungsinstitutionen bei uns ausgeliehen wer-den.Bestellanfragen bitte an:E-Mail: [email protected]

Ihr Ansprechpartner zur Konzeption und Realisierung von Ausstellungen ist:Herr Goebel -381 [email protected]

Ausstellungen

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PressebericPresseberichtehte

Der Abdruck der Presseberichte erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rhein-Zeitung

Die Originalpresseberichte können Sie unter www.lmz.rlp.de einsehen.

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Diesen Design- Fotokalender mit wunderschönen Motiven aus dem LMZ Bestand -www.bildagentur.lmz.rlp.de- in derGröße 50 x 70 cm können wir Ihnen ab sofort anbieten.Hierbei wurde ganz bewusst auf ein jahresabhängiges Kalendarium verzichtet, die Bilder wirken für sich. Einfach eindekorativer Wandschmuck, an dem man mehrere Jahre Freude hat. Auch als Geschenkidee für Bekannte, Freunde oderGeschäftspartner durchaus zu empfehlen. Den kompletten Kalender können Sie sich im Internet unter www.lmz.rlp.deansehen.

EmpfehlungEmpfehlung

LMZ-Fotokalender “ZEITLOS”

Im Direktverkauf können Sie den Kalender für eine Schutzgebühr von 8 € erwerben, bei Bestellung zzgl. 5,50€Versandkosten.

Bestellung:Telefon: 0261 9702-0

E-Mail: [email protected]

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So finden Sie uns:

Unsere Dienststelle ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zuerreichen, das Gebäude liegt direkt gegenüber dem BahnhofKoblenz-Ehrenbreitstein, zwei Bushaltestellen (Linie 8, 9 und10) und Parkplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe.

LandesMedienZentrum Rheinland-Pfalz • Hofstr. 257c • 56077 Koblenz • Tel.: 0261 9702-0