BACH Invenciones a 2

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8/3/2019 BACH Invenciones a 2 http://slidepdf.com/reader/full/bach-invenciones-a-2 1/34 Vorwort zur erst en Ausgabe. E in naherer Einblick in das durchschnittli.~he System des allgemein gepflegten rnusikali- schen Lehrwesens brachte mich zu der Uberzeugung, daf die Bachschen Inventionen in den meisten Fallen nur als trockenes, klaviertechnisches Material fur die Anfanger im Klavierspiel dienen mUssen, und daf seitens der Herren Klavierlehrer wenig und selten etwas geschieht, um bei den Schulern das Verstandnis fur die tiefere Bedeutung dieser Bachschen Schopfungen zu erwecken. Gewohnlich beschrankt sich das Studium der Inventionen auf eine, ohne jedes System getroffene Auswahl derselben; die haufige Benutzung fehlerhafter oder schlecht redigierter, mit unzuverlassigen Verzierungs- und Vortragszeichen ausgestatteter Ausgaben ist nur dazu angetan, dem Lernenden die Erfassung des Bachschen Geistes zu erschweren; endlich ist es das kompositorisch bedeutende Moment, welches bei dem Unterrichte ganzlich Ubergangen wird, wahrend es - wie kein anderes Mittel - dazu berufen ist, die rein musikalische Seite des Schtilers zu entwickeln und seinen kritischen Sinn zu heben. Wenn ein so weitdenkender Geist wie jener Bachs hier die Absicht ausspricht: »e in e deutliche Ar zeigen zu wollen, urn »darneben einen starken Vorschmack von der Komposition zu Ii b e rko mrn en e, so ist anzunehmen, daf der Meister in seinem Werke einen wohluberdachten Plan verfolgt und daf jede einzelne der darin vorkommenden Kombinationen ihr Geheimnis und ihre Bedeutung birgt. Diese Bedeutung dem allgemeinen Verstandnis naher zu rlicken, habe ich mir bei dieser Bearbeitung zur Aufgabe gemacht. Moskau, 1891. Ferruccio Busoni. Die hauptsllchlichsten, bei dieser Ausgabe in Betracht kommenden Momente sind: I. Eine durchwegs unzweideutige Darstellung des Textes. (Insbesondere Korrektheit, Ausftihrung der Verzierungen und Verteilung der Mittelstimme im 3-stimmigen Satze betreffend.) 2. Wahl eines geeigneten Fingersatzes. [Insbesondere Benutzung des Daumens und des 5. Fingers auf den Ober tast en , der Fi ngerf ol ge ft ir di at on isc he Figuren bei gehaltenem Daumen a) aufsteigend mit 343-454-4534-4523 usw. bJ absteigend mit 545-434-4354-3254 usw. Anwendung der »parallelen« Finger 13-24-35 31-42-53 bei diatonischen Fortschreitungen und Trillern. Vermeidung des Fingerwechsels auf einem gehaltenen Tone.) 3. Bezeichnung des Zeitma8es (Tempo). NB. Die italienischen und deutschen Uberschriften sollen nicht 50 sehr einander ubersetzen, als vielmehr sich gegenseiti g er ganzen, i nso fern als di e itali en isc he AU5- dr uc ksart oftmals st ei f un d ko nvent io nel l, daher n ic ht genug nuancefahig ist, die deutsche - anderer- seits - nieht immer tiber gewisse feststehende Begriffe (wie z. B. Allegro, Andante) verftigt. 4. Die Vortragszeichen, die als Anl ei tun g zur ri cht igen Auffassung des Bac hsc hen St il s di en en so ll en . - Derselbe zeiehnet sich vor allem durch Mannliehkeit, Energie, Breite und Groi\e aus, Die weichen Nuancen , die Anwendung des Pedals, das Arpeggiando, das tempo rubato , selbst ein zu glattes Legatospiel und ein zu haufiges piano sind - a1s dem Bachschen Charakter widersprechend - im allgemeinen zu vermeiden. s. Ein Kommentar, welcher - nebst den angeftihrten klaviertechnischen Winken und Bemerkungen tiber die Vortragsweise - vorzugsweise einen Beitrag zur Formenlehre liefern 5011.

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Vorwort zur ersten Ausgabe.

Ein naherer Einblick in das durchschnittli.~he System des allgemein gepflegten rnusikali-

schen Lehrwesens brachte mich zu der Uberzeugung, daf die Bachschen Inventionen

in den meisten Fallen nur als trockenes, klaviertechnisches Material fur die Anfanger im

Klavierspiel dienen mUssen, und daf seitens der Herren Klavierlehrer wenig und selten

etwas geschieht, um bei den Schulern das Verstandnis fur die tiefere Bedeutung dieser

Bachschen Schopfungen zu erwecken.

Gewohnlich beschrankt sich das Studium der Inventionen auf eine, ohne jedes System

getroffene Auswahl derselben; die haufige Benutzung fehlerhafter oder schlecht redigierter,

mit unzuverlassigen Verzierungs- und Vortragszeichen ausgestatteter Ausgaben ist nur dazu

angetan, dem Lernenden die Erfassung des Bachschen Geistes zu erschweren; endlich

ist es das kompositorisch bedeutende Moment, welches bei dem Unterrichte ganzlich

Ubergangen wird, wahrend es - wie kein anderes Mittel - dazu berufen ist, die rein

musikalische Seite des Schtilers zu entwickeln und seinen kritischen Sinn zu heben.

Wenn ein so weitdenkender Geist wie jener Bachs hier die Absicht ausspricht: »e in e

deutliche Ar t« zeigen zu wollen, urn »darneben einen starken Vorschmack von

der Komposition zu Iib erko mrn en e, so ist anzunehmen, daf der Meister in seinem

Werke einen wohluberdachten Plan verfolgt und daf jede einzelne der darin vorkommenden

Kombinationen ihr Geheimnis und ihre Bedeutung birgt.

Diese Bedeutung dem allgemeinen Verstandnis naher zu rlicken, habe ich mir bei

dieser Bearbeitung zur Aufgabe gemacht.

Moskau, 1891.

Ferruccio Busoni.

Die hauptsllchlichsten, bei dieser Ausgabe in Betracht kommenden Momente sind:

I. Eine durchwegs unzweideutige Darstellung des Textes. (Insbesondere Korrektheit, Ausftihrung der

Verzierungen und Verteilung der Mittelstimme im 3-stimmigen Satze betreffend.)

2. Wahl eines geeigneten Fingersatzes. [Insbesondere Benutzung des Daumens und des 5. Fingers auf

den Obertasten, der Fingerfolge ftir diatonische Figuren bei gehaltenem Daumen

a) aufsteigend mit 343-454-4534-4523 usw. bJ absteigend mit 545-434-4354-3254 usw.

Anwendung der »parallelen« Finger 13-24-35 31-42-53 bei diatonischen Fortschreitungen

und Trillern. Vermeidung des Fingerwechsels auf einem gehaltenen Tone.)

3. Bezeichnung des Zeitma8es (Tempo). NB. Die italienischen und deutschen Uberschriften sollen nicht

50 sehr einander ubersetzen, als vielmehr sich gegenseitig erganzen, insofern als die italienische AU5-

drucksart oftmals steif und konventionell, daher nicht genug nuancefahig ist, die deutsche - anderer-seits - nieht immer tiber gewisse feststehende Begriffe (wie z. B. Allegro, Andante) verftigt.

4. Die Vortragszeichen, die als Anleitung zur richtigen Auffassung des Bachschen Stils dienen sollen. -

Derselbe zeiehnet sich vor allem durch Mannliehkeit, Energie, Breite und Groi\e aus, Die weichen

Nuancen , die Anwendung des Pedals, das Arpeggiando, das tempo rubato , selbst ein zu glattes

Legatospiel und ein zu haufiges piano sind - a1 s dem Bachschen Charakter widersprechend - im

allgemeinen zu vermeiden.

s . Ein Kommentar, welcher - nebst den angeftihrten klaviertechnischen Winken und Bemerkungen tiber

die Vortragsweise - vorzugsweise einen Beitrag zur Formenlehre liefern 5 0 1 1 .

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Vorwort zur zweiten Ausgabe.

Wenn ich diese vor mehr als 20 Jahren entstandene Arbeit heute betrachte, so erscheint

sie mir in sich selbst folgerichtig geschlossen, und ich beschliefie, trotz mancher Wand-

lung meiner Ansichten, sie u n ver a n d er t abdrucken zu lassen.

Den Studierenden wtirde ich davor warnen, meiner slnterpretatione allzu buchstablich

nachzugehen. Der Augenblick und das Individuum haben hier ihre eigenen Rechte. Meine

Auffassung mag als ein guter Wegweiser dienen, nach dem sich Einer nicht zu richten

braucht, der einen anderen guten Weg kennt.

Fur die meisten der Inventionen durfte es zwar nur den einen geben; tiber einige

derselben wiirde ich heute seIber anders empfinden.

So erschiene es mir geschmackvoller, das Thema der achten dreistimmigen in einem

einzigen Legato-Bogen zu spielen; die elfte wtirde ich jetzt weicher gestalten, die

letzte folgenderweise phrasieren:

Ich mache gegenwartig vom Fingerwechsel auf repetierten Noten wenig oder kaum

Gebrauch (ebenso bei Pralltrillern und Mordenten) und vermeide mehr und mehr das

Untersetzen des Daumens.

Endlich halte ich mich bei geringen Details und Nehenmomenten nicht langer auf

und der Ausdruck eines Gesichtes ist mir wichtiger, als der Schnitt seiner Zuge.

Berlin, Juli 1914.

Ferruccio Busoni.

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Dpl11 Musikinstitut in Helsingforsder Bear beiter.

1891/1914 Edition Breitkopf, Leipzig

www.rowy.net

2005

Allegro.

Lebhaft und bestimmi,~ I

15 zweisti rnmie;e Inventionen.Joh. Seb. Bach.

Bearbeitung von F. B. Busoni.

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Ilotwendig er~('hcinen.t") Uiu cine Kollision bvidcr Daumen auf derselben Taste zu vermeidcn.kann das cingcklammer te (. in der

linken Hand durch eine ~6 Pause ersetzt werden ,

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2 ) Der gleiche Fall wie bei t).

3) Die Festsetzung der Haupttonart ist im drittletzten Takte genligend ausgcsprochen, um ein Zurilckhaltendes Tempos im vorletzten 'I'akte - allwo sich der unmittelbar erfolgende Schluss deutlich ausdruckt+uberfltissigzu machen.

4) Das unbegreifliche A r peg g ia IJ do zeichen, welches man vor diesem Schlussakkorde in vielfachcn Aus-gaben antrifft, widerspricht durchaus dem mannlichen Stile des Stiickes und ist, im Bach'schen Sinne, als "Stil-losigkeit" zu qualifizieren.Vor solchen Verweichlichungen soll der Schiller an dieser und an dcren analogenStellen besonders gewarnt werden.

m. Was zunachst die For m dieses Sttickes betrifft, so zahlt dieselbe, ihrer Haupteinteilung naeh, zu den

d r e it eiig e n. Das halbtaktige Thema.: F~JJijOO (das eingeklammerte Achtel ist als Intervall frei~ J :

behandelt) liegt der ganzen Komposition durrhwegs zu Grunde; nur die Schlussforrncl n, die jemalig cinen der

dreiCdurchdoppeJte Taktstriehe'Iangedeuteten) Teile besiegeln,weisen cine Nichtverwertung des Hauptmotivs auf. _Zuerst erscheint das Thema vierrnal abwechselnd in Ober- und Unterstimme, um sodann. durch eine viermaligeAneinanderkettung seiner Umkehr ung, in der Oberstimme einen abwarts steigenden Gang zu vollflihren,welcher zugleich die Modulation nach der Dominantentonart bewerkstelligt: im fiinften Takte fiihrt endlich diesequenzartige Verlangerung von des Themas zweitcr Halfte zu der den ersten Teil absch liessenden Domi-nanten-Kadenz. Beinuhe vollkommen symmetrisch verhalt sich, zu dem ersten, del' zweite (in der Parallel- Ton-art ausklingende) 'I'ei l , in welehem die beiden Stimmen ihre Hollen vertauschen. Del' eingeschobene dritte un.Ivierte Takt- eine freisymmetrische Nachahmung del' beiden vorhergehenden- haben vorzuglich eine modulatorisch.e Bedeutung. Diese Verdoppe_lung ~e! beide~ ersten Takte im II. Teile .gestaltet sich organischer imd r it t en, wo das Thema ebenso irn Orig'inal als Inder Gegenbewegung, taktweise abwechselnd auftritt. Be-erkenswert ist hier die Verwandlung der bisherigen Achtelbewegung des ,.Gegensat;r,es" (des iiber demhema gefiihrt.en Kontrapunktes) in ei!le &,chaltene halbe Note und dar~uf. die Umkehrung des ursprling-lich abwartssteigenden, nun (durch dreimalige Verkettung des Thema-OrIginals) aufwartsschl'eitenden

Ganges, der siegreich in die Haupttonart zuruck leitet.Durch strammes, rhythmisehes Spiel wird dieses Musterstiickchen.am Entsprcchendsten wiederzugeben sein,

*) Durch diese sind in jeder del' ~O Inventionen die jew-iligrn Teil a b 8 e h l USBe notiert worden.

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4:

2.

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189111914 Edition Breitkopf, Leipzig

www.rowy.net

2005

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1) nKe neuer Kontrapunkt, darf hier nur als eine harmonische Notwendigkeit angesehen werden, urn denUber-

gang zur Dorninante zu verdeutlichen, Nach der allgemeinen Grundidee der hier aufgcstellten Form durfte sonstA in der Unterstimme un bed e ck t auftreten, die Oberst imme pausieren.

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2 ) Eigentlich und ursprung lich lautet das zweite Achtel: ~.

3) Aus naheliegenden technischen Grunden ist der Pralltriller auf 4 . weggelassen.

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4 ) FS::: freier Schluss.

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lB. Das vollkommen neue Geprage, das sich in dieser Invention - im Verglcich zur ersten ~ durch Form,Charakter und Inhalt kund giht, musste eine entsprechend verschiedene Darstellungsweise zur Bedingung ma-chen.- Vur AHem war es das bier meistens tibersehene k a n oni c h e Moment, das klar und ubersichtlich zur

Anschauung gebracht werden sollte und von dessen nchtiger Darstellung die Erkenntnis der Form abhing.Die, an Stelle des Themas beginnende, zweitaktige Phrase A wird - im 3 und 4. Takte von der zweiten

Stimme in der tieferen Oktave wiederholt, indess die erste dariiber einen Kontrapunkt B fiihrt. Dieselbe

Behandlung erfahrt seinerseits del' Kontrapunkt B in der Unterstimme und ein n e u e r Kontrapunkt (C)baut sich dariiber auf. So wird in del' Folge - taktpaarweise - D tiber C, E tiber D gestellt, wodurch die Ober-stimme einen, aus der Verkettul1g von A, B, C, D, E entstandenen, ununterbrochen fortlaufenden Satz von 10

Takten ergibt, welcher in der Unterstimme, um 2 Takte verspatet, erklingt. Da beide Stimmen jedoch ihren iini-

tatorischen Lauf mit dem 10. Takte zugleich beenden, so muss die Phrase E in der nachahmenden Stimme unter-bleiben. _ Daftir ergreift im zweiten Teile die Unterstimme zu e r s t das Wort und das ganze Spielwiederholt sich

in der Tonart der Unterdominante und in der Umkehrung des doppelten Kontrapunktes weitere 10 Takte hin-durch.

*) Die nun folgenden zwei Takte dienen dazu, die modul ator isehe Rur-kkehr ZOI' Tonica zu bewerkstelligen und stehen gewissel'massen auf

neut ralfm Boden, .z w i ch e n dem II. und dem kurz absehliessenden III. Teile. ,

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Vivace, quasi Allegro.

Lebhaf't und kriiftig.1)

I)

1891 /1914 Edition Breitkopf, Leipzig

www.rowy.net

2005

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1 ) Obwohl dieser Takt noch zweifellos dem The m a zuzurechnen ist, so ist die Figun I J J J J J J I deshalb

von geringeeer Bedeutung, weil sie, ausgenommen bei der Parallel stelle im Ill. Teile, im Verlaufe des StUekesnur

noeh einmal, und zwar bei la), auftritt.

2) Bei raseherem Tempo - die Auffassung lasst eben mehrere Niiancen des Beweguagsmasses zu - empfiehlt+

der t!erausgeber die Stelle folgenderweise zu vereinfachen: Iau IIDI. Die rhythmischen und melodischen

Umrisse dUrfen niemals "verwischt" klingen.

3) Der Sekundenschritt des Themas wird bei +zum Terzensprunge.4) Den belden Auftaktsseehzehnteln des Themas werden - in der Durchfiihrung - noch drei vorangefiigt;

woraus sich folgende Figur ergibt: "JJJJj. Diese Fassung ist auoh in der "Coda" beniitzt worden.

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m . Mit derselben Strenge, mit welcher auf das genaue Festhalten der Taste bei liegenden Tonen zu ach-

ten ist, soll auch - anderseits - auf die Bedeutung der P ause, durch entsprechendes Aufheben der Handa,

Riicksicht genomme.nwerden. Die unbeschaftigte Hand (namentlieh die lin ke) bleibt gerne auf derKlaviatur

liegen: eine Angewohnheit, welche hauf'ig das Entstehen unbeabsichtigter somit storender Orgelpunkte zur

Folge hat und die deshalb von Anfang an zu unterdriicken ist. Die hier angebrachte Bemerkung hat fiir aIlediesbeztiglichen Stellen samtlicher Inventionen Giiltigkeit und ist fur den Yortrag uberhaupt von Be-

deutung.

*J+- + Eigentlich. Uber leitungstakte vom II. zum III. Teile. (Siehe Anm.*) zur vorigen Inv.)

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Allegro deciso.Rasch und kriiftig.

5

1891 /1914 Edition Breitkopf, Leipzig

www.rowy.net

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1 ) Das hier in Frage kommende "staccato" soll auf dem Klavier etwa der Wirkung entsprechen, welche aufder Geige die "gestossene" Strichart erzeugt. Man entlehne dem vorgeschriebenen Werte der Note nur sovielvon seiner Dauer, als erforderlich ist , urn vor dem Anschlagen der nachst en Taste ei ne kurze, cnergischeGelenksbewegung auszufiihr en.

'2 ) Um sich den Sa.tzhau richtig zu vergegenwa.rtigen, ist es von Vorteil, sich diese Stelle dem Anfang desII. Tei les ,.paralle1" zu denken. Also ung ef'ahr folgendermassen:

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2 1 \:./3) Der Triller mit del' kleinen Sekunde ist hier, im Bachschen Sinne, durchaus richtig und stilgemass, wenn

auch das daraus entspringende "querstandige" VCl'hultnis zu del' Oberstimmc allzu prude musikalische Ohrcn

verletzen mag. Del' Triller reprasentiert eben die absteigende, die dariiber laufcnde Thema-Verkcttung die auf-wartssteigende melodische Molltonleiter.

4) Del' hier eingeschobene, mit dem Schluss des 1. Toiles im symmetrisehl'n Verhaltnisse stehende Takt.,

deutet bereits auf das Ende des Stiickes, so dass man geneigt wird die vier noch folgcndeu Takte als "Coda"zu betrachten.

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Allegro risoluto.Schnell, kraftig und {eurig.

1') ten. tellnon legato ·312 :3 '

1891/1914 Edition Breitkopf, Leipzig

www.rowy.net

2005

10

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ten. ten31 2 •

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2432

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ten. ten.~ 5

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2

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ten. ten.

423

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1 ) Des Themas Hauptfigur muss im kraf'tigsten "non legato" gleichsam gehammert .. ~_c

werden. Folgende Art der Ausfiihrung gibt ungefahr ein Bild des gewiinschten Charakter" ?a ]2 ) Die Sechzehntelfiguren des Kontrasubjektes sollen dagegen im gleichmassigsten "legato" dahinfliessen.

Die drei einander ablosenden Gestalten: ' ?E' -~frfTI:n: :LWf"jhU!~ wirken anfangs durch ihre Ahn-

lichkeit verwirrend. Der Spieler moge sieh deshalb durch das Vergleichen ihrer Wieder kehr ..eine Reg e1 daruber

bilden. diese wird das Gedachtnis wesentlich unterstiltzen, wie anderseits das t.echnische Uben der Figurenkettedie Beherrschung der Finger kraftig fordern wird.3) Das Thema selbst umfasst volle 4 Takte, erf'ahrt sodann eine Nachahmung in der Dominante und wird

endlich fragmentweise zu einer aufsteigenden, a-taktigen Sequenz beniltzt. Diesem ersten Teile entsprichtin al1em der zw eit e. mit dem einzigen Unterschiede, dass die Sequenz sich diesmal a b w ar ts bewegt.

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4) Die folgenden 4 Takte sieht der Hcrausgeber als des Themas 1.Halfte und deren Imitation in der To-nica an. Eine andere, weniger berechtigte Auffassung Ware: den vorangegangenen letzten Takt des II.Teiles mit dem 4. des dritten Teiles (zu einer einzigen Se qu e n z ) in Verbirrdung zu biingen und dasDazwischenliegende als "Erweiterung" zu betrachten:

~-~;=~: r = : r r r = : l = C ~O n , Takt)_l) :-a = = 1 ,1

5) Ein breiteres "Ritenuto", das iibrigens auch statthaft erscheint,bedingt eine Bereicherung des Trillers: " " ' t r w

m . Dieses Stuck eroff'net die Reihe jener zweistimmigen Inventionen, bei welchen das ,,KontrasubjeH" cine

"obligate" Rolle spielt, d. i. bei denen ein und derselbe Ge g e n s a tz (Kontrapunkt zum Thema) das gauzeStuck hindurch be i be hal ten wird und als des Themas unzertrennlicher Beg-leiter auftritt. Zu diesel' Klasse

del' 1. gehoren noch die Nummern 6. 9.11 und 12. Auf diese ihre Eigenturnlichkeit ist hier, einmal fu r aile,verwiesen worden.

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Allegretto piacevole, quasi Andantino.

Anmuti.fJ beuieqt, nirht schnell.3 1 1) B'" 3 >

1891/1914 Edition Breitkopf, Leipzig

www.rowy.net

2005

2

6.

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1 ) Diese Figur soll , nach der Meinung des Herausgebers, streng rhythmisch, nicht zu sehr legato und frei

von jener modernen Eleganz erklingen, die sich nun einrnal mit dem Bachschen Stil nicht vertragt. Die alther.

kommliche Phrasierung. J (t~m (!l} (wobei gewohnlich die beiden 1/32" Noten im Tempo etwas beschleunigt

werden) ist daher zu verwerfen.

2) Nur durch den vorgesohriebenen Pedalgebrauch ist hier das Legato der Oberstimme zu erwirken.

3) Das bei 1) Gesagt.e gilt hier in vollem Masse.

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13

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4) Die vorgezeichnete Phrasierung soll die th e m a ti c h e Beziehung dieses und der folgenden Paral-

lel-takte andeuten.

m. Diese Invention ist von Allen die einzige , bei welcher das Original den ersten Teil durch einen do P :'

pel ten T a k t s t I' i ch begrenzt. Wir haben es an diesel' (mit:m bezeichneten) Stelle untcrlassen, die Grenze

des II. und III. Teiles in gleichcr Weise zu markieren, urn nicht solcherweise die Bedeutung des am Schlusse an-

gcbl'<1chtell Wicderholungszeichens (welches sich auf beide 'I'ei Ie z usa m m e n bezieht) zu verwirren,

D,I~ zwei-timmig'c Lied - etwa ein Intermezzo fur Flote und Violoncell in einer Pastol'al- Kantate - be-strickt durth seineu sanften melcdischen Reiz lind die NatUrlichkeit im kontrapunktischen Satze und wird, dureh

Atr\XI'lldung verschiedcner Anschlagsarten, zu einer niitzlichen Vortragsstudie. Nebenbei bemerkt ist del' dritte

Teil eine kontrapunktische Umkehrung des ersten, d. i. del' Rollentausch beider Stimmen; einige Varianten

ausgcnornmen, dip aus dem Verbleiben in del' Haupttonart sich. ergeben.

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Allegro moderato rna de ciso ,

R ht lebhaft und bestimmi

1891 /1914 Edition Breitkopf, Leipzig

www.rowy.net

2005

7:

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"4 siace. It'f/fliao

*) Del' Form urrl Heschaff'enheit narh k .. nnte man diese Invention etwa als cine "z u hbherer Entwi, 'ke!unl2'sstufl' gclang-tc" e r s t e I Il>e n t io n klassificieren.

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15

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1 2 :3 4 4 3 21 2 3 4

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N3 Bei kontrapunktischcn Satzen ist del' Eintritt des Orgelpunktes auf der Dominante stets als ein Merk-

al fiir das Beginnen des l e t z ten Te ile s. anzunehmen. Es ist dies hier um so mehr der Fall, als von die-

Momente an die Haupttonarr nicht wieder verlassen wird. Die Figur: _gi l W S ~ J n _ _ _ unrl das Folgend«

st als eine Umsrhreihung von % f t l J J J 3 )i... und seinen Sequenzen aufzufassen ..

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8/3/2019 BACH Invenciones a 2

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° b O I *)Presto e leO"g'iero POSSl I eo

9 ' schne ll u~d Leicht als 7ilO"[llich.*)

189111914 Edition Breitkopf, Leipzig

www.rowy.net

20056

8.

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I) Tn allen iibrigen Ausgaben erschcint dieses Achtel zu den fol genden S echz eh ntel n iib cr~chuJl,j, n : t'lll

offenbarer Verstoss gegenden "Auft a k t s .. - Charakter del' heiden, d('utlich von e inan dcr f,'t'tll'lllltcn Figll-ren.

2 ) Dieser und del' folg endc Takt wo ilen , in del' Iinken Hand, fll~is:,;ig geiibt w erdcn.

Page 18: BACH Invenciones a 2

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m . Der Hauptsache nach ist diese Form einc dreiteilige, die abel' (analog del' 2. Inv.) durch die hinzu-tretende k a non is ch e Behand1ung eine grossere Bedeutung erfahrt , - Der anfangs streng in dcr Oktavenachahmende Kanun springt bei a) - aus harmon. Hflcksichten - in die untcre Non e iiber, urn sodnnn bei b)

abzubrechen. - c) bezeichnet den Anfang del' Durchfiihrung (II. Teil), in del' sirh eine Iebhaftere modulate-

rische Bewegung und das Auftreten einer relativ neuen Figur - d) - b emerkbur machen. - 'Venn man an

del' Grenze des II. und III. Teiles e) die (zur Vermeidung ciner Untel'bl'echung del' Sechzehntel bewegung i1I1S-

g-elassenen) drei Takte. nach dem Schema des I.Teiles einschaltet:

so erhalt man, im III. Teile, eine ex a kt e Kopie des ganzen 1. Teiles, na ch desse n entel'd()rnj.

nante transponiert, nnd gewinnt so einen klaren Ubel'blick tiber den Grundplan del' FOl'm.

Nebst del' bereits vorgeschriebenen Schnelligkeit und Leichtigkeit del' Spiehl-eisc erforden del' Vortrag die-

ses "Virtuosenstuckchens" tiberdies die grcsstmogIiche P r a zis ion.

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A1I1'~'ronon t l ' O P P O " rna con spirito.

Ni('ht:;1l lrbhaf], dooli schwulI.9l•otl.

189111914 Edition Breitkopf, Leipzig

www.rowy.net

20054 2 i 3

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4

2 4

3 2 (solJI'a) ~1 3 2

OS'ia_~. Ee .=£ ~ • r r · -q.ten. a 2 1

31 322 1 ~ 't 3 ~ 12 . .

(1 3 4 :> 4) pocof

23 4 2 3 2

I) Bezuglich des Kontrasubjektes siehe m . zu Invention 5.

2 ) Dieser Takt muss noch zum Thema gerechnet werden, da er wiederholt in Vcrbindung des letz terenund auch durchgeflihrt wird.

3) Del' Sextensprung nach oben ist hier umgekehrt worden, Urn nicht die Oherstimme aus del' Mittellageentfernen.

"') Die sprinccndcn Achtel sollen in beiden Han den kriiftig angeschlagen werden und sieh streng rhyt hmisch hewegen. Die Uberg-ebundena

ote wcrde seharf betont und voll au sg ehalten. Fur die bier in F'rajre kommende Vortragsweis,' durf't- ail.' Bezeir-hnung ,,11011 !f:,!;'!i'll'/,O" wohl-

ngcbracht sein. - ,,11'011 /('/;'5'10'0" ist je doch chen so entf'cmt von "pe.salltf'" (srhwcrfiillig) His .,1/01/ !ef;'I1/o" noch keineswr-c s ,,8t(lf'(,O{(/'

Page 20: BACH Invenciones a 2

8/3/2019 BACH Invenciones a 2

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19

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4) Aus har mouischen GrundCl : ist hier die Originalgestalt: t [ J . § t t ~ i j ~ - s t ~ ;~+~t§l~l£i~~~r~L~~!~~leuchten besoriders aus dcm zweiten Takte hervor.

iJ ) Einmaligoe" \Vicdcrkehl'en dr-s Themas, durch cine Schlusskadenz orwe itr-rtvkann nicht als ein sel b st an-

diger Teil gelten. Also mU8sen die I) Soh l u s s t a k t e hier ent wedcr dem z w e it e.n Teile zUC]'-

kannt oder als "A nh a-n g" aufg-efas~t wei-den. Soba ld mall den offenbaren Zusa rnmenhang zwischen dern

yorausgrgangellcn Takte (;:~) und dcm yorletzten des Stiickes erkannt hat, wird man versucht, die vier da-zwischenliegcnden Takte als einen, lecliglieh zur Bcfricdiaung des symmetrischen GefUhles, eingescha1tett'n

Zusa tz zu betrachten.6) Dieser ~chcinbar neue Kontrapunkt ist in der Tat nul' eine durchsichtiae Variation des ersten Kontra-

subjektes Die Fif!;ur ,,~~ soil im kdiftigen "non /f'[joto" erklingen.

verwandelt, dieselbcn

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8/3/2019 BACH Invenciones a 2

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Tempo di Gig·ue. Vivaeissimo e lrg~drI'().

Schr 'phh((ft~ mit .';pl·iJlgf'Jldem Al/sl·Ma,fl.

189111914 Edition Breitkopf, Leipzig

www.rowy.net

2005

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1 ) Bei stets ruhig bleibendem Ha n d g c l e n k e sell del' Finger die Taste e h e r ver lassen, als

del' Anschlag del' nachsten erfolgt. Dieses muss namentlich zuerst - etwa folgcndcl'ma ssen - lungsam und

(~~>~»~krartig' geUbt werdea: I.~~h?if J. (f (~.7 ~. Naturlich erstreckt sich diese Vorsehrift nicht> . ~ > F P >

auch auf die AusfUhrung del' haufigcn lcqato zu spielenden Pralltriller, wobei nul' die Ietzte del' drei Noten

(wo solche nicht i.ibel'gebund..ell) k u r z auzuschlagen ist ,

Das Befolgen dieserVorschl'ift erg ibt , nach mehrmaligem Durchspielen, einen erheblichen technischen

Nutzen und fOrdert besonders die Pra zisi on und die Leichtigkeit des Anschlages.

2 ) Zur besseren Veranschanlichuug: des Iorrnellcn Aufbaues denke man glcichf'am dell Hinzutrirt einer 3.,;/Takt :1.) =.1

Stimme hinzu, dessen Idee hier gewissermassen "reduziert" erscheint :~m~

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3) Man achte auf die Analogie zwischen diesem und den folgenden 3 Takten und den Takten 2-5 des 1. Teiles,4) Die Fuhrung der Oberstimme solI in diesem Takte nichts Anderes ausdrticken, als die Figuration eines

auf der Septimc ruhenden "Vorhaltes~', welcher im nachsten Takte sich auf'Itlst : I JqJ.l. In ahnlicherr~r'

Weise wird, ein Takt spater, del' (ausgehalten gedachte) Grundton des Dominant-Sekund-Akkordes imBasse

ausgeschmUckt.5) Diesel' und der nuchstfolgende Takt sind lediglich als eine "i nne r t> E r wei t e run g" des Satzes zu be-

trachten, welche der melodischen Phrase eine schwungvollere Langatmigkeit und del' Schlussresolution ge-wissermassen das Geprage der "Unwiderruf'lichkeit" verleiht. Im streng- organischen Sinne hangt der vorher-

gehende Takt mit dem vorletzten des Sttickes unmittelbar zusammen, wobei allerdings die Oberstimme zuletztin der hohel'en Oktave gedacht werden muss.

m . Die Form ergibt sich deutlich als eine zweiteilige. Diesel' entsprechen s a mt Li c h e noch

f 01 g o en de zwei s t immig e II I ven t ion e n - (etwaige Varianten abgerechnet) - ebenfalls,

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22

189111914 Edition Breitkopf, Leipzig

~Io(fUI t . www.rowy.netc 'a 0 espi-essivo m t,)('CU dolce. mil pieno).

H h' 2006II II I bell'('.qt lind ausdruckscol l ( 1 1 / 1 / u'f'i('helll d o c ]: r o l l e m AlIllchlag oorzutraeen),

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1(~~:~~1~~~~~~~~~~~~~~~~~-~~~~~~.~~-...../

1 ) Die Rolle, welche dem (hier beinahe zur Bedeutung eines selbstandigen zweitcn Themas gestcigerten)Kontrasubjekte zufallt , ist in dem lB. zu Inv. 5 bereits erortert worden.

2) Die fugenmii~sige Modulation nach der Dominante ist an dieser Stelle nul' eine scheinbare, indemdas Thema (von einer kleinen Abweichung des Septimenintervalles (+) abgesehen) tatsachlioh in der Ton i a

beantwortet wird.3) Die Beantwortung des Kontrasubjektes erfolgt in der G e g eDb ewe gun g. Sic beginnt urn einen halben

Takt spater als das Original, also auf dem 8. anstatt auf dem 4. Aehtel, und nimmt ihrenAusgang vonderQuinte.

Es ist dies eine, dank ihrer melodischen und harmonischen Schonheit, bewunderungswtlrdige kontrapunktischeRombination. . --- =----

4) u, 5) Sind auf'zufassen als Varianten des thematischen Grundgedankens: l~qmiftf und : 2 f l . m " r r r r

*) Dreituktige Parfillehtelll'n am S..hlusse des 1. und des II. Teiles im Tonartverhaltniss yon Domin ante und Tonica

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fl) Aus der gtwundenen Linie dieser melcdischen Fig-uration (die mit brcitern Ausdrucke vorzutrugen ist)

ist del' harmonische Grund erkennbar.

Del' Spieler sei bestrebt den VQ r h a Its ch a r a k t e r desselben gewigsermassen "durchscheinen" zu lassen.

ID. 1. Durch die ebenen Verhdltnisse ihrer Form nnd das edle Geprag-e ihrer Melodik ist diose Invention zuden vollendeten Mustern ihrer Art zu zahlen. Sie findet in del' dreistimmigen Invention 7 (2:n ein entspre-

chendes Seitenstiick.N3.2. Die event. Benutzung del' kleingestochenen Ve r zi r u n ge n bleibt demGeschmackcdesSpie-

lers uberlassen.

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AllegTo vivace e brioso. *)

Seltr tebh af] und solnrunqroil, *)

1 )

189111914 Edition Breitkopf, Leipzig

www.rowy.net

2006

12.

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1) Anfangs, bei Iangsaruem Spiele, ist der Triller in eine 32ste1 = Figur zu verwandeln _urC"gLA.

Bei sehr rasehem Tempo - eine vollendete AusfUhrung lasst eben ein solches zu - geniigt sogar: : : u r a t E . t f . ! j t 1 .

2) Nach del' Skala der A-dur Tonart , in del' wir uns eben befinden, muss del' Fralltriller die grosse Sekundezu seiner Neben-Note wahlen. copynghtspdf©2006www.rowy.net

3) Die Figur: - - r = t v ist als eine Variante des Themas: 1 : f j J . } , ;5J2Jf aufzufassen,~.~ .

*) Das kernigc Abrallen der Figuren und del' T~ill?l' dad, bei steter ~nd griisstel' Deutlieiikeit. cinen gewissen modernen G18nz entwickeln,

welchen unsere ausgibigeren heutigcn Fliigel rechtfertigen werder. Der virtuo se Charakter des Stilckes durfte, nach erlangter techniSi'he)' Un-

fehlbarkeit, selbst einen massigen Pcdalgcbrauch gestatten,

**) Siehe ffi. zu Inv , f J .

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25

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4) Die Bog e n auf den vier folgellden Vo-schlugeu (Sekundenschritten) (+) sind zwar tra ditionell , doch des-

halb nicht unanfechtbar. Ein ununterbrochenes staccato diirfte woh] eine gleichc Berechtigunz haben.

5) Herausgebcr zieht es vor, dem Schlusse enel'gisch, ohne Tempo -Verzogerung, zuzueilen. Spieler, die sich

hier ohne das althergebrachte Bachsche ,,-,1!largllllrio" nicht behelfen konnen, Iliogen - je nach ihrem Gesehmacke

_ von den im Autograph vorhandenen Ve r z . i r u n g C 11 Gebrauch machen:_ :::.~ I" :'

***) Ei.n illlnlicher Fall , wie del: bei Anm. fl) zu Inv. 9 v t - r z e i chnc t e ,

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Alleg'ro g·iusto.

Lebhaft, mit fi'stem Rhythmus.

'*312[}3

189111914 Edition Breitkopf, Leipzig

www.rowy.net

2006

13.

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1 ) Nach dem vorau.;gegangellcll kanonischen Schema ware es naturgemass, d ass an den heiden, hier bezus .

lichen Stellen - anstatt des Folgenden - eine Vi erte 1 un d e in e 16 t.!,l P au s e stilnden. r-

Man hebe - von den J Achteln > die b e id e n ersten etwas starker hervor. wodureh das illlitatol'ische

Moment zu seiner Geltung g'elangt.

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27

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poco accel.

~l3

ffa tempo (allarg.a piacere) (3 1)2 t

! 4 3 2 5 3 2 4 5 3·· .J_

1 1 ' . - t ~ • t 1 l ~ ' . . . : . I:> -

45:> 5 2 3)

~ .

2 ) In vielen Ausgaben steht falschlich as anstatt a.

3) Del' Versuchung - die Moglichkeit einer solchen ware' allenfalls erklarbar - diese Stelle zweistimmig

zu spiel en -::-~~ ist keinesfalls nachzugebcn. Die.Akkordfigur dieses "verspateten" Viertels ist k e inI' t

ornamentaler Schlussschnorkel , sie findet in dem Anfange des 3. Taktes: 9 E ! f ' " " " ihren thematischen Ur-~prung und somit ihre wahre Bedeutung.

lBl ;r :l1;l= = alsD~~'~~I~!~~!d~~:r~::~ : ~ hitt

Auch die in:Friederoann Baehs "Klavierblichlein" anzutreffende Lesart lasst nul' die Dreitei Tun g zu. Ersterebring t anstatt des 1G.und des 17. T~.ktes die folgende Variante dieser heiden und springt, tiber die nachsten 4

Takte hinweg, sofort auf den 22. uber:,,,'''" :: T,,", '~ :: l m Tok! ., ;

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1 ) Die thenratischc Figur setzt sich aus lwei in einandergreiferiden Auftaktsmotiven zusammen ,

einem diatonischen Dla i einem akkordischen , deren Zusammenhang etwain folgender Gestalt zu denken

ist: ~~~ Den Beweis fur die Bichtigkeit diesel' Auffassung liefert vorzug lich del' Durch-

filhrung 2. Teil (+ - +) welcher nul' d a s e r s t e del' dargestellten Motive verarbeitct. Herausgeber findet

es anzeraten, dieses 1.Motivals die Variation einer Synkope zu behandeln, wodurch die hier geforderte~ Umkehrunz

rhythmische Betonung leicht erz iclt werden .wird: g , r 7 1 r j r r I ~ .:o;:3]QJ1 .g .

Aus del' dreifachen Verkettullg del' erwahnten Figur und ihrer Umkehrung ergibt sich del' eigentliehe the-

matische Sat z .2 ) Die Beantwortullg Ut'S Thomas (thematischen Satzes) in del' Dominante findct erst nachVerlauf

eines -1-taktigen (resp. 2 - tn kt.) Zwischenspieles statt. ~ie bildet zugleich den Abschluss des e r s ten (eine

16-takt. Periorle darstellendcu) Teil.es. Ihrer seltenen ~mfachheit wegt'Jl darf mandiese an sich vollstandig e

Form schlechthin "ls die "ljrfol'ln" ihrer Gattung bez eichnen ,

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3) Das Original sehreibt den doppelten 'Vert des d vor.

m, 1. Die Originalnotierung hat l ! : f : d i ; ~ F : ' r £ H '2 =Duren die Verdoppelung des Notenwertes diirfte die Darstellung des Textes an Klarheit und Ubersichtlich-keit gewonnen haben.

m.2. Das in Anmerk. 5) zu Inv. \) Ge::-;agte hat aueh auf das nun Folgende, mit geringer Modifikation,Bezug. Es handelt sieh hier eben, anstatt urn seehs, urn a eh t T a k t e, die aber jenen seehs - in formel-ler Beziehung - vollkommen entspreehen.

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301891/1914 Edition Breitkopf, Leipzig

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2006

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1) Das Thema umfasst volle 2 Takte.

2 ) G a n z schluss, anstatt des ursprung lichen Hal b schlusses, im Thema.

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3) Wenn dieser fliichtige kanonische Moment vielleicht auch unbeabsichtigt ist, so soll er dennochfur den

Horer nicht unbemerkt vortibergehen.

4) Diese und die folgenden drei, je 2 Viertel umfassenden Figuren sind eine freie Nachahmung des voraus-

gegangenen themat. Bruchteiles: ~. Des besseren Flusses wegen ist der Pralltriller in einen

Terzensprung verwandelt. 1m zweiten Takte wird der Sekundenschritt (auf dem 2.Achtel) (+ ) zur absteigen-den Septime umgekehrt.

5) Die Ant wort auf der Tonica ist hier um einen halben Takt verfrtiht.

6) Das d 1St als Septime des Nebenseptimen-Akkordes auf der vierten Stufe ' 0 1 0 0 1 : ' zu bctrachten.

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32 Anhang.

189111914 Edition Breitkopf, Leipzig

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2006

Variante der 1. Invention.

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